Studie
Ungleichheit der Einkommen nimmt weiter zu
Die Ungleichheit bei den Einkommen nimmt aus Sicht von Wirtschaftsforschern weiter zu. Das geht aus einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
München Demnach hat sich die Schere der Einkommensverteilung in Deutschland in den vergangenen Jahren eher weiter geöffnet.
Die Aussage der früheren schwarz-gelben Bundesregierung, die Einkommensungleichheit sei nach 2005 zurückgegangen, hielten die Forscher für eine Fehleinschätzung. Diese sei vor allem auf Lücken bei der statistischen Erfassung von Kapitaleinkommen von wohlhabenden Haushalten zurückzuführen, heiße es in der neuen Untersuchung. Die damalige Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte 2013 erklärt, das weitere Auseinanderdriften der Einkommen sei seit 2005 gestoppt.
Der damals verwendete Datensatz habe eine Lücke, weil sehr reiche Menschen unterrepräsentiert seien, erklären die Forscher. Auf Basis der Steuerstatistik, die anonymisierte Steuerdaten von 27 Mio. Menschen enthält, lasse sich von 2005 bis 2008 ein Anstieg der Ungleichheit bei den Einkommen errechnen. Nur 2009 habe sich die Schere ein bisschen geschlossen, 2010 sei sie jedoch wieder aufgegangen.