Flächenverbrauch

Ungrüne Zuzugslust

Kritik am Flächenverbrauch in Tübingen und den Positionen der AL-Stadträte Bernd Gugel und Susanne Bächer.

19.04.2016

Von Roland Irslinger, Tübingen

Menschen wollen nach Tübingen, zum Arbeiten, Wohnen und in der Freizeit. Kann es grüne Politik sein, diese Wünsche zu fördern? Niemals!

Wie will man mehr Wohnraum in Tübingen schaffen und gleichzeitig Flächenverbrauch reduzieren? Vielleicht mit einem zweiten Waldhäuser Ost? Der Flächenverbrauch steigt doch, wenn mehr Wohnraum in Tübingen geschaffen und dadurch Leerstand im Umland verursacht wird. Politisch macht es überhaupt keinen Sinn, jeder Mode nachzugeben und den aktuellen Drang nach Tübingen zu unterstützen, gleichzeitig aber Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum aufzulegen.

Außerdem: Verkehr setzt sich zusammen aus Fußgänger-, Radfahr-, Öffentlichem Personennah- und Motorisiertem Individual-Verkehr. Zunehmende Einwohnerzahlen verursachen zunehmenden Verkehr, auch wenn Herr Gugel meint, er schaffe die Quadratur des Kreises. Die entlastende Wirkung der Regional(stadt)bahn sollte man nicht durch Wachstumsphantasien wieder zunichte machen.

Tübingen ist randvoll! Wer in Tübingen arbeitet, kann genausogut in Rottenburg wohnen. Gegen moderates Wachstum im Hinblick auf die Bedeutung von Universität und Kliniken ist nichts einzuwenden, darüber hinaus müssen wir gar nichts. Weitere Zuzugsgelüste politisch zu unterstützen ist nicht urgrün, sondern ungrün.