Reutlingen

Unsachlich

28.03.2018

Von Stefan Draeger, Reutlingen

Sehr geehrte Frau Schlager, leider ist Ihr Leserbrief vom 24. März „Groteske Züge“ kein Schlager für eine sachliche Diskussion der Flüchtlingskriminalität. Auch Sie bedienen sich der unsachlichen, inzwischen aber ritualisierten, allenfalls wohlgemeinten Gegenposition zum Einfluss der Flüchtlinge auf die Kriminalstatistik. Niemand hat den Flüchtlingen allgemein Kriminalität unterstellt, doch ist dem einzelnen Opfer es ziemlich egal, dass der überwiegende Teil der betr. Bevölkerungsgruppe friedlich ist.

Mit unsachlicher Political Correctness behindern Menschen wie Sie die gebotene sachliche Diskussion. Aber Ihre Intention: Hier Gutmensch, dort Bösmensch darf hier nicht greifen! Notwendig ist die sachbezogene Erörterung! Ihre symbolhafte Beschwichtigungshaltung, dass 99 Prozent der Flüchtlinge nicht kriminell sind – was jeder ausgewogen Denkende sowieso weiß – hemmt die sachlich notwendige Diskussion. Sie emotionalisieren wie die andere Seite, schieben dem einen das Recht und dem Andersmeinenden das Unrecht zu!

Sie selbst beweisen doch anhand der genannten Statistik die erhebliche Zunahme öffentlicher Aggressiondelikte (2016/2017 um 22,7 Prozent) durch „Geflüchtete“. Ihre falsche Beschwichtigung ist kontraproduktiv, denn der überwiegende Bevölkerungsteil duldet doch die Flüchtlingswelle und ist sogar ehrenamtlich tätig, die Integration zubefördern. Zuspitzungen haben Meinungsträger wie Sie zu verantworten, da Sie nicht bereit oder fähig sind, sachlich zu argumentieren.