Basketball-Bundesliga

Unter Druck beim Pleite-Klub

Beim Tabellenletzten Phoenix Hagen erwartet jeder einen Sieg der Walter Tigers. Doch die Aufgabe am Samstag hat ihre Tücken.

11.11.2016

Von Hansjörg Lösel

Neuzugang Davion Berry, links Isaiah Philmore. Bild: Ulmer

Neuzugang Davion Berry, links Isaiah Philmore. Bild: Ulmer

Als einziges Team der Basketball-Bundesliga wartet Phoenix Hagen auch nach acht Spielen noch auf einen Sieg – und aufgrund des Insolvenzverfahrens (siehe dazu nebenstehenden Kommentar) hat das Schlusslicht nicht nur null Punkte, sondern sogar vier Minuspunkte auf dem Konto. Kann ja eigentlich nichts schief gehen am Samstag (18 Uhr) für die Walter Tigers, möchte der flüchtige Beobachter meinen. Doch Tübingens Manager Robert Wintermantel warnt: „Das ist eine sehr unangenehme Aufgabe.“ Der Grund für seinen Argwohn: Hagen hat bis auf die Klatsche gegen Gießen (76:95) kein Spiel mit mehr als zehn Punkten Differenz verloren, hielt zuletzt gegen Alba Berlin beim 77:81 lange mit. Der ganz spezielle Stil von Trainer Ingo Freyer, dienstältester Coach der Bundesliga, ist unverändert: Hagens Hochgeschwindigkeits-Basketball verspricht spektakuläre Abschlüsse. Der mittlerweile 35-jährige Routinier David Bell, mit einer kurzen Unterbrechung seit 2010 in Hagen, ist mit 18,8 Punkten pro Partie Topscorer.

Trotz aller Warnungen vor dem Tabellenletzten haben sich die Tigers natürlich einen Sieg fest vorgenommen. Zumal die Mannschaft nach dem schwachen Auftritt beim 58:89 gegen Oldenburg auf Wiedergutmachung aus ist. In den anstehenden drei Partien gegen Hagen, zu Hause gegen Bayreuth und in Vechta wollen die Tigers den Anschluss ans Tabellenmittelfeld finden.

Im Fokus wird am Samstag Tigers-Neuzugang Davion Berry stehen. Der 25-Jährige soll Regisseur Jared Jordan im Spielaufbau entlasten – dann kann sich Berry Stewart ganz auf die Position zwei konzentrieren. Im Internet-Forum „Schoenen Dunk“ wurde kolportiert, Berry habe vor einem Jahr bereits in Bayreuth unterschrieben und den Vertrag nicht angetreten. Stimmt nicht, sagte gestern Bayreuths Geschäftsführer Philipp Galewski dem TAGBLATT: „Das ist ein Gerücht, er hatte bei uns keinen Vertrag und folglich auch nicht abgesagt.“

Hagen ist noch komplett, ein Trio ist verletzt

Mit einigen Personalsorgen geht Phoenix Hagen in die Partie am Samstag gegen Tübingen. Center Owen Klassen hat sich im Training am Rücken verletzt,

Jeremy Dunbar (Sprunggelenks-Verletzung) und Richie Williams (Muskelfaserriss)

sind noch angeschlagen. Trainer Ingo Freyer geht davon aus, dass das Trio am Samstag fehlen wird – laut Teamarzt Helmut Queckenstedt besteht aber zumindest bei Klassen Hoffnung. Den insolventen Klub hat trotz der finanziellen Schieflage noch kein Spieler verlassen. „Wir schaffen es noch, dass alle zusammenbleiben. Ich rechne aber nicht damit, dass wir in einem Monat noch alle zusammen sind“, sagte Ingo Freyer nach der knappen Niederlage (77:81) zuletzt in Berlin.

Zum Artikel

Erstellt:
11.11.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 11.11.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!