Fußball

Unterhaching als erste Station für höhere Ziele

Der 16-jährige Empfinger Tizian Zimmermann ist nach Pascal Schoch der zweite Spieler aus der Region, der sein Glück bei der Spielvereinigung probiert. Spielerberater Peter Kreth erklärt, wie der Wechsel zustande kam.

29.09.2018

Von Pascal Kopf

Unterhaching als erste Station
für höhere Ziele

SG Empfingen, TSG Balingen und nun im Nachwuchsleistungszentrum der Spvgg Unterhaching. Das ist der bisherige Werdegang des Empfingers Tizian Zimmermann. Zur aktuellen Saison hat er den Schritt gewagt und ist bisher in allen fünf Spielen in der B-Junioren-Bundesliga zum Einsatz gekommen. Im Spiel gegen Mainz 05 war er sogar Kapitän seiner Mannschaft.

Einen Anteil an diesem Wechsel hat Peter Kreth, der neue Manager des FC Holzhausen, der außerdem auch als Scout tätig ist und eine Sportagentur führt. Durch die Freundschaft zu Tizians Vater Holger Zimmermann kam der Kontakt zu Stande: „ Wir waren zusammen in der Schule. Im Frühjahr dieses Jahres war Tizian dann über die TSG Balingen bei einem WFV-Lehrgang in Duisburg und zeigte tolle Leistungen.“

So wurden einige Vereine auf den 16-Jährigen aufmerksam. Kreth nutzte seine Kontakte zum Präsidenten der Hachinger Manfred Schwabl, betont aber: „Die Entscheidung hat Tizian zusammen mit seiner Familie allein getroffen, ich nehme da keinen Einfluss.“

Zimmermann, der sich im Offensivbereich direkt hinter den Spitzen am wohlsten fühlt, profitiert laut Kreth vor allem von seiner guten Einstellung: „Er hat eine super Persönlichkeit und ist für sein Alter schon sehr reflektiert. Er weiß genau was er tut.“

In Unterhaching findet Zimmermann beste Bedingungen vor, um sich auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. Das Nachwuchsleistungszentrum des Drittligisten wurde vom DFB mit einem Stern ausgezeichnet. Die Durchlässigkeit zwischen Jugend- und Profiabteilung ist nämlich außergewöhnlich hoch. Zudem wird ein großer Wert auf die Schulbildung gelegt und die Betreuung ist sehr gut. „Die Erfahrungen sprechen für sich“, so Kreth. Das nach dem Dornhaner Pascal Schoch ein weiterer junger Fußballer aus dem Bezirk den Sprung geschafft hat, freut Kreth enorm: „Das schöne an der Arbeit ist, wenn man die Spieler auf ihrem Weg begleiten und ihre Entwicklung sehen kann. Das macht viel Spaß, denn für mich ist es auch eher ein Hobby“.

Kreth ist immer wieder unterwegs, um Talente zu entdecken. Dabei kann man nicht früh genug dran sein, denn ab einem bestimmten Niveau kennt jeder Berater jeden Spieler. „Oft sind es Zufälle. In der Bundesliga muss man keinen Spieler mehr scouten.“ Highlights in der Region sieht Kreth jedes Jahr in den gut besetzten Jugendturnieren in Ergenzingen und Oberndorf am Neckar. So hat er sich über die Jahre ein ordentliches Netzwerk zusammengestellt. Zudem verläuft die Zusammenarbeit mit Dietmar Kohli schon seit längerer Zeit sehr gut. „Dietmar ist ein guter Berater. Und er hat ein sehr gutes Auge. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl,“ so Kreth.

Ob es für Tizian Zimmermann oder auch Pascal Schoch wirklich zum Profi reichen wird, hängt laut Kreth von sehr vielen Faktoren ab: „Die Durchdringungsrate in den Profi-Fußball ist sehr gering. Nur 0,5 Personen schaffen es in die Bundesliga. Da gehört eine gute Einstellung dazu, aber man muss im richtigen Moment auch das nötige Glück haben. Gerade deutsche Spieler gibt es unglaublich viele. Eine Garantie gibt es nie, aber ich glaube, dass diejenigen die hart arbeiten, eine Chance bekommen werden.“

Die Entwicklung der Spieler verfolgt Kreth mit viel Freude. So schaut er sich von zu Hause am Laptop immer wieder Spiele „seiner“ Kicker an. Er fände es schön, wenn es in Zukunft regelmäßig Talente aus d er Region in die höhren Klassen schaffen würden: „In den letzten Jahren waren es maximal eine Hand voll, die richtig durchgestartet sind“; sagt Kreth. Die Konkurrenz sei einfach sehr groß.

Dass Spielerberater öfters in einem schlechten Licht stehen und in der Öffentlichkeit negativ betrachtet werden, versteht Kreth, weist aber auch auf positive Beispiele hin: „ Es gibt schon Fälle, wo den Spielern falsche Hoffnungen gemacht werden und das geht gar nicht. Aber es gibt viele Berater, die ihre Sache richtig gut machen!“

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Erstellt:
29.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 58sec
zuletzt aktualisiert: 29.09.2018, 01:00 Uhr

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