Stuttgart

Forschungsprojekt soll Weg für Batteriezellenfabrik ebnen

Mit einem neuen Forschungsprojekt will sich Baden-Württemberg als Standort einer Batteriezellenfabrik für Elektroautos empfehlen.

19.11.2018

Von dpa/lsw

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, spricht während einer Veranstaltung. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv dpa/lsw

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, spricht während einer Veranstaltung. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv dpa/lsw

Stuttgart. Der Südwesten biete ideale Voraussetzungen, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Montag in Stuttgart. Grundlage für den Aufbau einer Großserienproduktion, die von der Politik derzeit massiv vorangetrieben wird, soll das Projekt «DigiBattPro 4.0» sein, in dem Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam an leistungsstärkeren Batteriezellen und effizienteren Produktionsabläufen arbeiten. Im Januar 2019 geht es los. Land und Bund fördern das Projekt mit zusammen 38 Millionen Euro.

Neben dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) ist auch der Batterie-Hersteller Varta aus Ellwangen beteiligt, der selbst schon Zellen zur Verwendung in kleinen Elektrogeräten produziert und auch exportiert. Damit habe Baden-Württemberg einen Vorsprung vor allen anderen, hieß es.

«Der zügige Ausbau der Elektromobilität ist entscheidend auch davon abhängig, wie schnell, zuverlässig und preislich wettbewerbsfähig die Hersteller aus dem Südwesten die dafür notwendigen Batterien erhalten», sagte Hoffmeister-Kraut. Die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern müsse reduziert werden.

Die Bundesregierung will den Aufbau einer Batteriezellenproduktion in Deutschland mit einer Milliarde Euro fördern. Wer diese Produktion aufbauen soll und wo, ist aber noch unklar. Der Autobauer Daimler etwa hält ein solches Vorhaben zumindest mit der aktuellen Batteriegeneration in Europa für nicht wirtschaftlich. Zulieferer Bosch hatte lange mit sich gerungen und sich dann angesichts hoher Kosten und hoher Risiken gegen den Aufbau einer eigenen Produktion entschieden. Erst vergangene Woche hatten die Spitzenverbände der Südwest-Wirtschaft erklärt, es habe keinen Sinn, Zellfertigung nach Deutschland zu holen.

Varta hingegen baut seine Kapazitäten kontinuierlich aus und sieht mit der aktuellen Lithium-Ionen-Technologie auch im nächsten Jahrzehnt noch große Wachstumschancen, wie Vorstandschef Herbert Schein am Montag sagte. Im Zuge von «DigiBattPro 4.0» wollen die IPA-Forscher direkt an den Varta-Produktionslinien Daten erheben, auswerten und damit die Abläufe optimieren. In einigen Jahren könnten so die Grundlagen geschaffen werden, um großformatige Zellen in Baden-Württemberg wettbewerbsfähig zu produzieren, hieß es.

Der Industrie- und Handelskammertag lobte das Vorhaben als guten Impuls und weiteren wichtigen Baustein, um die Zellfertigung nach Baden-Württemberg zu holen. Die wirtschaftlichen Mittel seien allerdings ausbaufähig, außerdem dürften bei aller Zukunftsfähigkeit von Elektroantrieben nicht andere Technologien aus dem Fokus geraten, sagte Präsident Wolfgang Grenke.

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, spricht während einer Veranstaltung. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv dpa/lsw

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, spricht während einer Veranstaltung. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv dpa/lsw

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Erstellt:
19.11.2018, 06:41 Uhr
Aktualisiert:
19.11.2018, 13:50 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 19.11.2018, 13:50 Uhr

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