Empfingen · Corona

Unterstützung zum Über(k)leben

Bürgermeister Truffner verschickt per Post an alte Empfinger Aufkleber mit dem Aufdruck „Nachbarschafts-Hilfe gewünscht“. Nachbarn, Postboten oder Zeitungsausträger sollen den Bedarf melden. Zahlreiche Bürger wollen sich engagieren. Von Cristina Priotto

17.03.2020

Von nc

Solche Aufkleber für Nachbarschaftshilfe, insbesondere für ältere und kranke Menschen, hat die Gemeinde Empfingen versandt.Privatbild

Solche Aufkleber für Nachbarschaftshilfe, insbesondere für ältere und kranke Menschen, hat die Gemeinde Empfingen versandt.Privatbild

Die Corona-Pandemie rückt auch auf die Gemeinde Empfingen immer näher. „Nur gemeinsam können wir dieses Virus bekämpfen und eindämmen“, schreibt Bürgermeister Ferdinand Truffner. Wie im Aufruf zur gegenseitigen „Nachbarschaftshilfe“ (wir berichteten am Montag) beschrieben, möchte auch die Empfinger Gemeindeverwaltung vor allem ältere Menschen und Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen durch das neue Coronavirus besonders bedroht sind und deshalb lieber in ihrer Wohnung bleiben, als sich dem Risiko auszusetzen, unter Leute zu gehen, unterstützen und Hilfe zukommen lassen. Auch Personen, die unter häuslicher Quarantäne stehen, können Hilfe erhalten.

„Mails im Minutentakt“

Die Resonanz auf dieses Angebot, das auf einen Vorschlag des Netzwerks „Junge Bürgermeister in Deutschland“ zurückgeht, dem Ferdinand Truffner angehört, überwältigt den Empfinger Schultes: „Uns erreichen im Minutentakt Mails mit Hilfsangeboten, und wir sind überwältigt, wie stark unsere Gemeinde zusammensteht“, teilte Bürgermeister Truffner am Montag mit.

Den Aufkleber „Nachbarschafts-Hilfe gewünscht“ hat die Gemeindeverwaltung Empfingen gemeinsam mit der Empfinger Werbetechnik-Agentur Fischer konzipiert. Der „Bäbbr“ wird aktuell zusammen mit einem Begleitschreiben (siehe auch die Informationen im Kasten) den bedürftigen Menschen in der Gemeinde per Post zugesandt.

„Wenn Sie den Aufkleber nicht benötigen, geben Sie diesen bitte an etwaige hilfebedürftige Personen weiter“, appelliert Bürgermeister Truffner und ruft zudem darüber hinaus dazu auf, Straße und Hausnummer von alleinstehenden hilfsbedürftigen Menschen der Gemeindeverwaltung mitzuteilen (E-Mail: gemeinde@empfingen.de).

Bürgermeister-Netzwerk-Idee

Wem ein Aufkleber an einer Haustür oder an einem Briefkasten auffällt, den bittet Ferdinand Truffner, die Verwaltung unter Nennung des Namens zu kontaktieren – oder direkt an der Tür des Betreffenden zu klingeln und den Hilfebedarf abzufragen.

Wie funktioniert die Hilfe mit den Aufklebern?

1) Wer „Hilfe-Bedarf“, zum Beispiel für Einkäufe, Apotheken-Gänge oder, Arztbesuche oder etwa auch für ein Gespräch via Telefon benötigt, kann den Nachbarschaftshilfe-Aufkleber zu Hause auf dem Briefkasten oder an der Haustüre befestigen.

2) Aufmerksame Nachbarn sowie Postboten, Zeitungsausträger und wachsame Bürger werden die „Bäbbr“ wahrnehmen und versuchen, mit den jeweiligen Hausbewohnern Kontakt aufzunehmen. Alternativ wird der

Bedarf ans Rathaus gemeldet und die

Gemeindeverwaltung nimmt Kontakt mit den Hilfebedürftigen auf.

3) Beim Rathaus haben sich bereits zahlreiche Bürger für Hilfeleistungen gemeldet, vermeldete Truffner am Montag. Die Helfer werden koordiniert zu den hilfebedrüftigen Menschen

geschickt, damit diese Hilfe erhalten.

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Erstellt:
17.03.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 17.03.2020, 01:00 Uhr

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