Kandidatur: Nils Schmid

Unverändert spannend

Warum der SPD-Landtagsabgeordnete Nils Schmid seine Kompetenzen künftig in der Bundespolitik einbringen will.

05.10.2016

Von Uschi Kurz

Nils Schmid. Agenturbild

Nils Schmid. Agenturbild

Überregional hatte es bereits die Runde gemacht. Ein Neuigkeit war es also nicht mehr, was der Landtagsabgeordnete Nils Schmid gestern bei der Pressekonferenz in Reutlingen zu verkünden hatte. Er möchte bei der Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis Nürtingen antreten. Der Kreisvorstand Esslingen hat sich am vergangenen Donnerstag bereits einstimmig für den ehemaligen Doppelminister ausgesprochen.

„Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, betont der 43-Jährige, der auf jeden Fall mit seiner Familie in Reutlingen wohnen bleiben will, wo die Tochter gerade eingeschult wurde: „Wir fühlen uns hier pudelwohl.“ Nach 20 Jahren in der Landespolitik sei es aber an der Zeit, etwas Neues anzufangen. Den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten findet er „unverändert spannend“, deshalb sei es keine Frage für ihn gewesen, weiterhin Politik zu machen und nicht etwas ganz anderes. Er wolle seinen Sachverstand im Finanz- und Wirtschaftsbereich und seine internationalen Erfahrungen künftig auf Bundesebene einbringen, dabei weiterhin aber auch die Interessen des Landes Baden-Württemberg wahren.

Bei seiner Entscheidung habe auch mitgespielt, dass man künftig stärker als in der Vergangenheit auf eine Verteilung der Mandate wert lege. Das sei auch mit der designierten SPD-Landesvorsitzenden Leni Breymaier so abgestimmt. Und natürlich, so Schmid, sei es auch ausschlaggebend gewesen, dass Reutlingen sein Landtagsmandat, das mit „viel Kampf gesichert wurde“, behalten werde. Mit dem Zweitkandidaten Ramazan Selcuk bekomme er einen Nachfolger, „der wird voll durchstarten“, zeigt er sich überzeugt.

Auf welchem Listenplatz Nils Schmid antritt, wird sich beim Parteitag im März in Schwäbisch Gmünd entscheiden. Schmid ist aber zuversichtlich, dass er von einer aussichtsreichen Position antreten wird. „Bis zur Wahl bin ich Abgeordneter hier und werde mit voller Kraft meine Aufgaben wahrnehmen.“ Die Reutlinger SPD-Kreisvorsitzende Ronja Nothofer bedauert Schmids Entscheidung, äußerte aber Verständnis. Sie freue sich, wenn Schmid seine große finanzpolitische Kompetenz im Bundestag einbringen könne. Auch sie betonte, dass mit Selcuk eine gute Nachfolge gesichert sei. Wer für die Reutlinger SPD für den Bundestag kandidieren wird, darüber hielt sich Nothofer aber noch bedeckt.