Zum Klärwerk Tübingen

Unverzichtbar

Das Klärwerk Tübingen bekommt für 15 Millionen Euro eine vierte Reinigungsstufe (6. Februar).

03.03.2018

Von Barbara Lupp, Tübingen,Regionalgeschäftsführerin

Erfreulich, dass das Klärwerk Tübingen, wie bereits einige andere Kommunen im und mit Förderung des Landes, die vierte Klärstufe erhält. Natürlich wäre es besser, wenn gewässerbelastende Spurenstoffe wie Medikamente, Mikroplastik und so weiter gar nicht erst eingeleitet würden, anstatt sie mit hohen Kosten und Energieaufwand herauszufiltern und zu verbrennen(?). So ließe sich das Gewässerorganismen schädigende, schwer abbaubare Schmerzmittel Diclofenac sparsamer einsetzen beziehungsweise durch harmlosere Mittel ersetzen. Aber bei der aktuellen Einleitungspraxis ist die vierte Stufe nicht nur aufgrund der „... 150 000 Menschen“ im Einzugsgebiet Tübingens, sondern auch aufgrund der Kliniken unverzichtbar.

Die im Artikel erwähnte Entfernung von Phosphat ist allerdings auch ohne vierte Stufe möglich. Da die Phosphorressourcen zur Düngerherstellung zur Neige gehen, ist es essentiell, diesen Stoff nicht nur herauszufiltern, sondern auch zurückzugewinnen. Übrigens saniert Reutlingen zur Zeit für rund 33 Millionen Euro sein Klärwerk-West, leider ohne die Gelegenheit für den Einbau einer vierten Klärstufe zu nutzen. Man will abwarten, bis die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben kommen.

Anderes Thema, selbe Seite: Schafgestank verhindert Flüchtlingsunterkunft? – Es mag plausible Gründe geben, weshalb diese kleine Grünfläche nicht überbaut werden sollte, aber sicherlich nicht der kaum wahrnehmbare Geruch einiger Schafe. Dieses Scheinargument wäre nur noch durch „Lärmbelastung“ durch Blöken zu toppen. Määäh!

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Erstellt:
03.03.2018, 11:23 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 03.03.2018, 11:23 Uhr

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