„Festival stand nie vor dem Aus“

Veranstaltungs-Chef Jürgen Wünsche äußert sich zur vierten Auflage der Mobilen Legenden

Das Oldtimer- und Luftfahrtfestival „Mobile Legenden“ in Eutingen im Gäu geht am Sonntag, 17. Juli, in die vierte Runde. Bis zu 3000 Old- und Youngtimer aller Fahrzeugklassen – Pkw, Lkw, Traktoren und Landmaschinen, Busse, Motor- und Fahrräder – erwarteten die Veranstalter auf dem Fluggelände an der B 28 zwischen Ergenzingen und Eutingen. Die SÜDWEST-PRESSE sprach vorab mit Jürgen Wünsche, Geschäftsführer der Gesellschaft für Marketing- und Presseservice (MPS).

14.04.2016

Am 17. Juli starten auf dem Eutinger Flugplatzgelände die „Mobilen Legenden“. Luftbild: Karl-Heinz Kuball

Am 17. Juli starten auf dem Eutinger Flugplatzgelände die „Mobilen Legenden“. Luftbild: Karl-Heinz Kuball

Eutingen. Zu den ausgestellten Fahrzeugen kommen historische und zeitgenössische Flugzeuge wie die Pilatus P-2, deren auffällige Bemalung an eine Raubkatze erinnert. Das schweizerische Trainingsflugzeug vom Ende des letzten Weltkriegs ist ein Filmstar. Den berühmtesten Auftritt hatte es 1989 in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“.

Erwartet wird auch eine Mustang P-51D. Mit 1600 PS schafft das mehr als 70 Jahre alte Flugzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 812 Stundenkilometern. Kunstflug zeigen eine Extra 330, der Nurflügel-Segler Fauvel AV36 und das Segelflugzeug Pilatus B4. Die Flugsportgruppe Rottenburg-Horb führt mit einem rund 75 Jahre alte Segel-Schulgleiter SG 38 einen Gummiseilstart mit Muskelkraft vor.

Zum ersten Mal präsentieren sich auf einem Teil des Flugplatzgeländes ausschließlich „US Cars“. Eindrucksvolle Straßenkreuzer sollen dort mit auffälligem Design und sattem Motorsound die Blicke auf sich ziehen.

Neu bei den Mobilen Legenden ist die „Tour Natur“. Die Oldtimer-Ausfahrt führt über rund 120 Kilometer auf malerischen Straßen durch den Nordschwarzwald. Nach einem gemeinsamen Frühstück gehen die Teilnehmer auf Tour. Unterwegs sind einige Aufgaben zu lösen. Zum Mittag erwartet die Teams eine kräftige Brotzeit. Start und Ziel der „Tour Natur“ ist das Gelände der Mobilen Legenden.

Im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE klärt Jürgen Wünsche, Geschäftsführer der Gesellschaft für Marketing- und Presseservice (MPS), auf, was die Besucher noch erwartet, nachdem fraglich war, ob die Veranstaltung nach dem tragischen Tod eines Fallschirmspringers noch einmal stattfindet.

SÜDWEST PRESSE: Nach dem Absturz eines Fallschirmspringers im vorigen Jahr schienen die „Mobilen Legenden“ vor dem Aus zu stehen. Was bewog MPS einen neuen Vertrag mit der Gemeinde auszuhandeln?

Jürgen Wünsche: Das Festival stand nie vor dem Aus. Das Unglück stimmte natürlich traurig, hatte ursächlich aber nichts mit den „Mobilen Legenden“ zu tun. Einen Zusammenhang abzuleiten, ist also falsch.

Hat sich bei den Sicherheitsmaßnahmen etwas verändert?

Nein, wir haben grundsätzlich höchste Sicherheitsvorkehrungen, die in einem von einem renommierten Sicherheitsingenieur erarbeiteten und mit den relevanten Sicherheitsbehörden abgestimmten Sicherheitskonzept münden.

Werden weiterhin spektakuläre Flugshows und Fallschirmspringer-Formationen zu sehen sein?

Das Konzept sieht unter anderem Oldtimer, Familienprogramm und Flugvorführungen vor. Es ist erfolgreich und in dieser Zusammensetzung einzigartig in Baden-Württemberg. Deshalb werden wir daran nichts ändern.

Haben sich Sponsoren des Luftfahrtfestivals nach dem Unfall zurückgezogen?

Nochmals, der Unfall hatte mit dem Festival nichts zu tun. So tragisch er war, er hätte überall passieren können.

Wie sieht das Konzept für Old- und Youngtimer aus? Wird es wieder eine Prämierung geben?

Eine Fahrzeugprämierung ist diesmal nicht vorgesehen, aber es gibt eine Siegerehrung für die Gewinner der „Tour Natur“.

Was bieten die „Mobilen Legenden“ Familien? Steht der Unimog-Parcours wieder auf dem Programm?

Ja, es gibt wieder den Unimog-Parcours, ebenso das Mofa-Roulette und ein umfangreiches Kinderprogramm zum Spielen und Toben. Das Team des Entertainers „Thomy der Weltenbummler“ bastelt mit den Kindern schwimmfähige Boote, flugfähige Papierflieger und Wandbilder. Außerdem können die jungen Besucher einen „Traktorführerschein“ machen. Es wird voraussichtlich eine Hüpfburg und ein Trampolin geben.

Wie sieht das Musikkonzept für dieses Jahr aus?

Der Musikverein Göttelfingen spielt zum Frühschoppen. Die Guggenmusikkapelle „Fleggazoddler“ spielen über den Tag verteilt drei bis vier halbstündige Sets. „Sonja und die Maratongas“ spielen fünf Sets zwischen 12 und 17 Uhr mit Evergreens der 30er- bis 60er-Jahre.

Wie viele Besucher erwarten Sie?

10 000 plus X. Wie in den Vorjahren.

Wie denken Sie die Verkehrs- und Parkproblematik mit Rückstau bis auf die Bundesstraße in den Griff zu bekommen?

Hier sind wir mit der Polizei im Gespräch, um Optimierungen bei der Verkehrsführung zu ermöglichen. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung wird aber nie ohne Verkehrsbehinderungen zu realisieren sein.

Das Interview führte

Dunja Bernhard.

Info Das vollständige Programm gibt es auf www.mobile-legenden.de

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Jürgen Wünsche ist Geschäftsführer der Gesellschaft für Marketing- und Presseservice (MPS)
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