Tübingen

Verbissener Kampf

OB Boris Palmer korrigierte sich zwar, was die Nitratbelastung des Tübinger Au-Brunnens angeht, bleibt aber bei seiner Grundhaltung, dass das Areal in eine Gewerbegebiet umgewandelt werden könne.

26.04.2017

Von Manuel Haus, Tübingen

Boris Palmer will „oms Verrecka“ 10 zusätzliche Hektar als zusammenhängendes Gewerbegebiet ausweisen. Zusätzlich zu den schon bereitstehenden oder im Konsens auszuweisenden 32 Hektar, die die prognostizierten Bedarfe heimischer Betriebe voll
abdecken.

Diese zusätzlichen 10 Hektar braucht er für die „Neuansiedlung großflächiger industrieller Produktion“, wie aus Gemeinderatsdokumenten und seinen Antworten an die BI Au-Brunnnen hervor geht.

Der Au-Brunnen käme da gerade recht. Deshalb sein erster Vorstoß: „Der Brunnen ist nitratbelastet“. Das suggeriert: Der Brunnen ist verschmutzt, wahrscheinlich unbrauchbar. Das war aber auch mit den fehlerhaften Werten der Stadtwerke so nicht richtig. Auch sie lagen weit unter den Trinkwassergrenzwerten. Nachdem die BI gezeigt hatte, dass die Werte sowieso fälschlicherweise zu hoch angegeben waren und das öffentlich gemacht wurde, zog sich Palmer darauf zurück, der Brunnen sei aber der schlechteste. Was aber natürlich über die Qualität gar nichts sagt.

Mit den korrigierten Werten zeigen sich nun nur minimale Unterschiede in der Wasserqualität und Palmer möchte am liebsten vergessen machen, dass er selbst diese Diskussion angestoßen hat. Die neue Linie ist: „Der Brunnen ist gar nicht nötig“.

Warum also dieser verbissene Kampf für zusätzliche 10 Hektar mit immer neuen Argumenten? Die Frage drängt sich langsam auf: Wer steht hier in den Startlöchern?

Eine Antwort darauf bleibt
der OB der Bürgerschaft bisher schuldig.