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Verein gründen - so wird’s gemacht!

Vereine gibt es in Deutschland viele, doch was sich hinter der Gründung verbirgt, ist nur den wenigsten bekannt: Rechtsform, Finanzen, Mitglieder, Satzung & Co.

02.09.2021

Bild: pixabay

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Einen Verein gründen - So geht man richtig vor

Vereine sind eine tolle Sache. Egal ob Sport- oder Förderverein, Natur- und Tierschutzverein, Soziale und Rettungsvereine oder ein Musikverein - die Zusammenschlüsse haben alle das gleiche Ziel: Menschen mit gleichen Interessen zusammenzuführen und eine tolle Zeit miteinander zu verbringen. Oftmals ist die Entscheidung schnell und leicht getroffen, einen gemeinnützigen Verein zu eröffnen. Da die Anforderungen und Voraussetzungen für die Gründung nicht wirklich bekannt sind, wissen die Betroffenen oftmals nicht, welche Herausforderungen auf sie zukommen. Spielen Sie ebenfalls mit dem Gedanken, eine Interessengemeinschaft zu gründen? Im folgenden Artikel klären wir Sie rund um das Thema „Vereinsgründung“ auf und zeigen Ihnen, welche Punkte Sie zu beachten haben.

Eine Vereinsgründung sollte geplant werden

Hinter dem Begriff „Verein“ versteckt sich ein Zusammenschluss von mehreren natürlichen oder juristischen Personen zu einem gemeinsamen Zweck. Die Interessen sind nicht auf kommerzielle Leistungen ausgelegt, sondern dienen vor allem dem Gemeinwohl. Einen Verein sollte man also nur dann gründen, wenn man nicht in erster Linie Einnahmen generieren möchte.

Deutschland besitzt tatsächlich eine sehr reiche Vereinskultur. Es existieren rund 600.000 Vereine, die sich auf verschiedene Gebiete fokussieren. Die Vereinsgründung ist in der Bundesrepublik Deutschland jedem gestattet, sollte allerdings mit grundlegenden Überlegungen und einer ausführlichen Planung kombiniert werden.

Welche Rechtsform muss man wählen?

Aus rechtlicher Sicht gibt es verschiedene Arten von Vereinen, die auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) basieren. Die Hauptkategorien sind eingetragene und nicht eingetragene Vereine, die ebenfalls mit den Synonymen Idealvereine und nicht rechtsfähige Vereine benannt werden können. Eine weitere Variante stellt der wirtschaftliche Verein dar, der jedoch nur sehr selten in Erscheinung tritt. Es ist wichtig, dass Sie sich mit den einzelnen Bestimmungen und Charakteristika der Rechtsformen auseinandersetzen und die passende Lösung für Ihre Idee finden.

Wichtige Punkte für eine Vereinsgründung

Um den Überblick über die anstehenden Aufgaben zu behalten, ist es wichtig, sich die einzelnen Punkte vor Augen zu führen. Wir greifen Ihnen unter die Arme:

Finanzen

Entgegen der allgemeinen Annahme ist die Gründung eines Vereins mit nur geringem finanziellen Aufwand verbunden. Für die Eintragung ins Vereinsregister fallen abhängig vom Bundesland unterschiedliche Kosten an. In der Regel kann man etwa mit einer Summe zwischen 50 und 75 Euro rechnen. Ebenfalls sollte an die notarielle Beglaubigung gedacht werden, welche zusätzlich zehn bis 30 Euro kosten kann.

Während es in früheren Zeiten üblich war, alle Transaktionen mit einer Vereinskasse zu lösen, ist im 21. Jahrhundert durchaus ein Vereinskonto notwendig. Das Finanzamt fordert für die Abwicklung der steuerlichen Angelegenheiten die Existenz eines eigenen Bankkontos. Tatsächlich ist es bei den meisten Banken möglich, ein spezielles Vereinskonto zu eröffnen, das auf die Anforderungen und Zwecke ausgelegt ist. Alles, was Sie benötigen, ist ein beglaubigter Registerauszug und ein Protokoll der Gründungsversammlung für nicht eingetragene Vereine.

Vorstand und Mitglieder

Das A und O eines Vereins sind natürlich die Mitglieder. In der Anfangsphase wird eine Mindestanzahl von sieben Gründungsmitgliedern vorgeschrieben, damit der Verein ins Leben gerufen werden kann. Ist dies bewerkstelligt, sollte eine Gründungsversammlung organisiert werden, um grundlegende Punkte zu klären. Der Vereinsname sollte festgelegt werden und ein Vorstand bestimmt werden. Dieser kann sich aus bis zu fünf Personen zusammensetzen.

Satzung verfassen

Im nächsten Schritt sollte nun eine Satzung erstellt werden, die von mindestens sieben Mitgliedern unterzeichnet wird. Juristischer Beistand ist nicht unbedingt notwendig, da entsprechende Vorlagen auch im Internet existieren. Folgende Punkte sollten in der Satzung enthalten sein:

Name und Sitz

Zweck

Rechtsform

Ein- und Austrittsregelungen der Mitglieder

Mitgliedsbeiträge

Bildung des Vorstands

Einberufung und Form von Versammlungen

Beurkundung von Beschlüssen

Gemeinnützigkeit prüfen lassen

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, von Steuervergünstigungen zu profitieren, wenn der Verein auf die Gemeinnützigkeit ausgerichtet ist. Ein entsprechender Bescheid muss beim Finanzamt abgegeben werden und wird alle drei Jahre auf seine Aktualität überprüft.

Verein eintragen

Sind alle nötigen Formalia durchgeführt worden, kann der Verein als e.V. ins deutsche Vereinsregister eingetragen werden. Diese Aufgabe obliegt dem gewählten Vorstand.