Altpapier

Vereine wollen weiter sammeln

Die Rottenburger Vereine wollen trotz Einführung der „Blauen Tonne“ weiterhin Altpapier einsammeln.

21.01.2017

Von rum

Seit den 1980iger Jahren sammeln Vereine in Rottenburg Altpapier in Bündeln. In der Kernstadt kommen bei einer durchschnittlichen Sammlung 100 Tonnen, bei guten Sammlungen bis zu 130 Tonnen gebündeltes Papier zusammen, die der Landkreis mit 49 Euro pro Tonne vergütet. In den Stadtteilen und bei ungünstigen Terminen (etwa in den Ferien) ist die Tonnage wesentlich geringer. Zudem müssen die sechs in der Kernstadt sammelnden Vereine Presswagen samt Fahrer mieten, was laut Jörn Heumesser, der seit Ende der 1990er Jahre die Sammeltermine zwischen Vereinen, Entsorger und Stadt koordiniert, nahezu die Hälfte des Papierertrags verschlingt. Trotzdem, schreibt Heumesser in einer Pressemitteilung, sei die Altpapiersammlung als Einnahmequelle eine feste Größe in den Vereinshaushalten.

Von 2018 an wird die Abfallwirtschaft des Landkreises Tübingen eine blaue Tonne fürs Altpapier anbieten (wir berichteten). In den nächsten Tagen verschickt der Abfallwirtschaftsbetrieb Schreiben zur neuen Altpapiertonne an die Haushalte. Wer die Tonne möchte, muss das schriftlich beantragen. Wer sie nicht will, kann sein Altpapier weiterhin von den Vereinen abholen lassen.

Selbst wer sich für eine Blaue Tonne entscheide, könne die Vereine weiter unterstützen, schreibt Heumesser. Leichte sperrige Kartonagen und Papierverpackungen könne man in der Tonne entsorgen, Zeitungen, Kataloge und Prospekte dagegen zu den Sammelterminen gebündelt an den Straßenrand stellen. „Denn die bringen Gewicht und damit den Vereinen Geld.“ Dafür werben die Vereine auch in Flyern, die kommende Woche an die Haushalte verteilt werden. Denn mit jedem Kilogramm Papier, welches in der Blauen Tonne landet, schreibt Heumesser, entgehen den Vereinen Einnahmen, die sie für Jugendarbeit, Instrumente, Uniformen, Sportgeräte und Trainervergütungen benötigen.

Die Rottenburger Vereine wollen 2018 zwar weitersammeln, doch nicht mehr alle fünf, sondern nur noch alle acht Wochen. Auch in den Teilorten macht laut Kurt Hallmayer, Vorsitzender des Ortsvorsteher-Sprengels, die Mehrzahl der Vereine weiter, zumal dort noch mit Schleppern gesammelt wird, weshalb vom Erlös keine Miete für Presswagen und Fahrer berappt werden muss. Passé ist die Vereinssammlung bereits in Baisingen und Eckenweiler, dort holt, ebenso, wie in Hirrlingen im Auftrag des Landratsamtes die Firma Renz zehn Mal im Jahr die Bündel ab.

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Erstellt:
21.01.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 21.01.2017, 01:00 Uhr

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