Tübingen

Vertrauen verspielt

28.04.2017

Von Peter Fink, Tübingen

„Die Trinkwasserversorgung Tübingens ist auch ohne den Brunnen Au zu jeder Zeit sichergestellt, denn laut Gutachten ist die Trinkwasserversorgung Tübingens auch bei Aufgabe des Brunnens Au und bei Totalausfall der Bodenseewasserversorgung mit eigenen Gewinnungsanlagen möglich.“ So steht es in der Tübinger städtischen Vorlage 110/2017. Eine sehr klare Ansage.

Der OB schreibt eben so deutlich auf Facebook: „Wir können uns komplett ohne die Tübinger Brunnen vom Bodensee versorgen. Wir können uns ebenso komplett ohne den Bodensee und ohne den Au-Brunnen versorgen.“ Nun stellt das Landratsamt fest: „Die bisherigen Untersuchungen sind nicht geeignet, die Versorgungssicherheit fundiert zu beurteilen“. Hoppla: Stadt Tübingen und OB gehen seit Wochen eher unbekümmert mit der eigenen Wasserversorgung um, ohne hinreichend fundierte Untersuchung. Laut LRA sollen die Stadtwerke nun ein Versorgungsgutachten erstellen. Just die Stadtwerke, die jahrelang und jedes Jahr erneut fehlerhafte Daten zur Qualität des Brunnenwassers veröffentlichten und es bis zuletzt selbst nicht einmal merkten?

Die Bürgerschaft muss erwarten dürfen, dass dieses Gutachten im Datenmaterial und der Darstellung korrekt ist und die Versorgungssicherheit auch künftiger Generationen fundiert und umfassend klärt. Um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen sollte diesmal vor Veröffentlichung und auch bei künftigen städtischen Vorlagen zum Thema Trinkwasser noch jemand mit einer vorsichtigen Haltung Korrektur lesen.

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Erstellt:
28.04.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 28.04.2017, 01:00 Uhr

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