Ammertalbahn

Verzögerungen beim Ausbau der Ammertalbahn - Streckenabschnitt bis Dezember gesperrt

Eine Projektverzögerung beim Ausbau der Ammertalbahn aufgrund von Lieferproblemen sorgt voraussichtlich von Mitte September bis Mitte Dezember zu einer Sperrung des Streckenabschnitts Entringen-Herrenberg.

11.05.2022

Von ST

Symbolbld: Moritz Hagemann

Symbolbld: Moritz Hagemann

An der Strecke der Ammertalbahn wird derzeit an der Elektrifizierung und am zweigleisigen Ausbau gearbeitet - was bereits zu erheblichen Problemen für Schüler und Pendler führt. Nun teilte die damit beauftragte Firma mit, dass es aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Konflikts „zu Lieferschwierigkeiten elementarer Stellwerkskomponenten von bis zu drei Monaten kommt.“ Bereits vereinbarte Liefertermine müssen kurzfristig abgesagt werden. Eine alternative Beschaffung stellt sich nach Angaben der Firma aufgrund der schwierigen Marktsituation als unmöglich dar.

In einer Mitteilung des Landratsamts von Mittwochmittag hieß es: „Da sich nun die Einbindung der neuen Weichen und zweigleisigen Abschnitte in das bestehende Stellwerk verzögert, kann eine Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur zum 12. September - wie bisher geplant - nicht umgesetzt werden.“ Die Außenanlagen des Stellwerks sowie die anderen Gewerke sollen allerdings planmäßig bis zum Ende der Sommerferien fertiggestellt werden.

Schienenersatzverkehr zwischen Entringen und Herrenberg

Der Zweckverband ÖPNV im Ammertal hat sich nach eigenen Angaben daher dazu entschlossen, die alte Infrastruktur wieder in Betrieb zu nehmen. „Durch die Gleisverschwenkung in Entringen und die Verlegung der Bahnhofsweiche in Richtung Herrenberg hinter den Bahnübergang Mädlesbrück sowie die Einbindung des Bahnhofs Altingen in die Stellwerkstechnik ist jedoch kein Befahren des Streckenabschnitts Entringen – Herrenberg möglich.“ Daher wird ab dem 12. September bis voraussichtlich 10. Dezember zwischen Entringen und Herrenberg ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Landrat Joachim Walter, Vorsitzender des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal bedauert die Folgen der Projektverzögerung für die Fahrgäste: „Die durch die Corona- Pandemie und den Ukraine-Konflikt derzeit äußerst problematischen Marktentwicklungen führen branchenübergreifend zu schwer kalkulierbaren Versorgungsengpässen und Unterbrechungen von Lieferketten. Dennoch hatten wir gehofft, bis zur Fertigstellung im Zeitrahmen zu bleiben. Wir bedauern die Verzögerung und tun alles in unserer Macht Stehende, um die Konsequenzen für unsere Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.“