2. Fußball-Bundesliga

VfB Stuttgart muss liefern

Mit zwei Pleiten ging's in die Winterpause. Weitere Verunsicherung kann sich das Team von Hannes Wolf nicht leisten. Der Wiederaufstieg ist Pflicht.

26.01.2017

Von WOLFGANG SCHEERER

Generalprobe geglückt. Generalprobe geglückt. Der Zweitliga-Dritte VfB hat vier Tage vorm Rückrundenauftakt bei St. Pauli gestern den nicht-öffentlichen Test gegen den FC Luzern (mit dem Stuttgarter Ex-Trainer Markus Babbel) 3:0 gewonnen. Simon Terodde (27. Minute), Alexandru Maxim (51.) und Joel Sonora (72.) trafen. Schlechte Nachricht: Flügelspieler Tobias Werner fällt mit Muskelbündelriss im Hüftbereich länger aus.

Nun wird's in der Liga wieder ernst. Der VfB muss liefern. Nach dem bitteren Bundesliga-Abstieg geht es nur um die schnelle Rückkehr. „Wir brauchen keine Visionen. Der Aufstieg ist sozusagen Pflicht“, sagt Präsident Wolfgang Dietrich. „Auch wenn wir wirtschaftlich in der Lage wären, ein weiteres Jahr in der zweiten Liga zu überstehen.“ Mit 32 Zählern liegt der VfB vor dem Start am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) in Hamburg punktgleich hinter Hannover. Tabellenführer mit 34 Punkten ist Eintracht Braunschweig. Für die Stuttgarter ist der Druck zehn Jahre nach der Meisterschaft groß. Dass der direkte Wiederaufstieg „kein Selbstläufer“ (Dietrich) wird, haben just die beiden Niederlagen vor der Winterpause, das 1:2 gegen Hannover und das 0:3 in Würzburg, nur allzu warnend demonstriert.

Die Hoffnungen ruhen dabei auch auf ehemaligen Bundesliga-Routiniers wie Kapitän Christian Gentner und Kevin Großkreutz. Und natürlich auf Hannes Wolf: Der mit 35 Jahren jüngste Trainer der Liga wurde Ende September Nachfolger von Jos Luhukay, der nach nur vier Spieltagen wegen Meinungsverschiedenheiten mit Sportvorstand Jan Schindelmeiser das Handtuch geworfen hatte. „Es wird immer mehr unsere Mannschaft. Man wächst zusammen“, sagte Wolf zuletzt. Besonders wichtig für ihn war deshalb auch das erste Trainingslager als Profi-Cheftrainer in Lagos/Portugal, um „an Inhalten, Ansprache und Training zu arbeiten“. Bei den Tests gegen den 1. FC Köln (0:0), den MSV Duisburg (0:0), den FC Lausanne-Sport (1:0) und jetzt gegen Luzern hat die bisher oft anfällige Defensive einen stabileren Eindruck gemacht. Verteidiger Großkreutz hat sich im Dauerfrost übrigens schon heiße Gedanken gemacht für den Fall des Falles: „Wenn wir aufsteigen, stehe ich da nackend“, schrieb er zu einem Foto, das ihn in den sozialen Netzwerken neben Teamkollege Simon Terodde zeigt. Beide angezogen.