Stuttgart an der Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga

VfB dreht irres Spiel gegen Dresden

Der VfB Stuttgart ist dank einer spektakulären Aufholjagd wieder Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga. In einem beeindruckenden Spiel kamen die Schwaben am Sonntag nach einem 0:3-Rückstand noch zu einem 3:3 gegen Dynamo Dresden und zogen an Union Berlin vorbei auf Rang eins.

02.04.2017

Von dpa/lsw

Stuttgarts Simon Terrode (rechts) jubelt nach dem Tor zum 3:3 mit Josip Brekalo. Foto: Daniel Maurer dpa/lsw

Stuttgarts Simon Terrode (rechts) jubelt nach dem Tor zum 3:3 mit Josip Brekalo. Foto: Daniel Maurer dpa/lsw

Stuttgart. Nach einem Hattrick von Stefan Kutschke (4., 22., 26./Foulelfmeter) hatte Dresden zwar schon wie der sichere Sieger ausgesehen.

Doch zweimal Simon Terodde mit seinen Saisontoren 16 und 17 (29., 90. +4/Foulelfmeter) sowie Emiliano Insua (75.) glichen vor 58 000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena noch aus. «Der Spielverlauf war natürlich unfassbar», sagte Torjäger Terodde nach dem Spiel bei Sky. «Wir wollten natürlich die drei Punkte hier behalten. Trotzdem muss man nach einem 0:3 mit einem 3:3 zufrieden sein.» Stuttgart, Eintracht Braunschweig und Berlin haben auf den ersten Plätzen nun alle 50 Punkte, der VfB jedoch die um einen Treffer bessere Tordifferenz als die Konkurrenz. Hannover 96 hat als Vierter 49 Zähler.

VfB-Trainer Hannes Wolf wusste dennoch nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Nicht nur weil der VfB trotz der Tabellenführung schon seit vier Spielen ohne Sieg ist, sondern weil dem Coach die Einstellung einiger junger Spieler nicht gefiel. «Es sprechen alle immer von unserer individuellen Qualität. Aber Qualität bedeutet auch, gegen den Ball zu sprinten und das haben wir nicht getan», sagte Wolf. «Da müssen wir über die Mentalität reden.»

Beim VfB gab der ghanaische Nationalspieler Ebenezer Ofori zum Auftakt der Englischen Woche sein Pflichtspieldebüt, auffällig spielten aber zunächst nur die Sachsen. Während Stuttgart in der Offensive anfangs kaum stattfand, kombinierten die Gäste ruhig durch das Mittelfeld und erarbeiteten sich immer wieder Torchancen.

Dabei hatte die Warnung von Wolf, nicht wieder wie beim 1:1 gegen den VfL Bochum und beim 0:1 bei der SpVgg Greuther Fürth ein frühes Gegentor zu kassieren, nichts bewirkt. Stattdessen dauerte es keine vier Minuten, ehe Dresdens Topstürmer Kutschke eine Flanke von Niklas Kreuzer zum 0:1 verwertete. Vor dem 0:2 war es der frühere Stuttgarter Philip Heise, der ihn bediente.

Beide Male ließ die VfB-Abwehr Kutschke zu viel Raum. Vor dem 0:3 hatte Torhüter Mitch Langerak den 28-Jährigen, der nun 14 Saisontore erzielt hat, gefoult. Der VfB war trotz eines Pfostentreffers von Julian Green (17.) völlig von der Rolle, kam jedoch durch Terodde nach Vorlage des guten Ofori wie aus dem Nichts zum 1:3.

Nach der Pause erhöhte Stuttgart den Druck, hatte aber Pech: Ein Freistoß von Grgic landete genauso an der Latte wie der folgende Kopfball von Terodde (58.). Dann war es Gentner, der an die Latte zielte (65.) - der vierte Aluminium-Treffer des VfB. Erst Insua verkürzte mit einem Schuss aus kurzer Distanz zum 2:3, dann glich Terodde mit seinem per Foulelfmeter noch aus. «Nach dem 0:3 haben wir dann eine tolle zweite Halbzeit gespielt», sagte Wolf.

Stuttgarts Simon Terrode (rechts) jubelt nach dem Tor zum 3:3 mit Josip Brekalo. Foto: Daniel Maurer dpa/lsw

Stuttgarts Simon Terrode (rechts) jubelt nach dem Tor zum 3:3 mit Josip Brekalo. Foto: Daniel Maurer dpa/lsw