Kulturreise

Vocalmanias letzte Station vor Rom

Tatendurstig, doch unaufgeregt, bereitet sich der Chor Vocalmania Isenburg auf einen weiteren Höhepunkt seiner jungen Geschichte vor.

10.03.2018

Von Hans-Michael Greiß

Der Isenburger Chor Vocalmania, hier ein Bild aus dem Vorjahr, freut sich auf zwei große Auftritte in der Ewigen Stadt. Bild: Greiß

Der Isenburger Chor Vocalmania, hier ein Bild aus dem Vorjahr, freut sich auf zwei große Auftritte in der Ewigen Stadt. Bild: Greiß

Vor seiner Romreise macht der Chor am kommenden Samstag mit seiner „unplugged Tour“ Station in Oberndorf und am Ostermontag, dem Tag seiner Abreise, in der heimischen Isenburger Kirche.

Der exzellente Ruf der Adventskonzerte in Wiesenstetten und Rexingen war bis Oberndorf gedrungen. So kam eine Einladung, in der dortigen St. Michael-Kirche ein Konzert zu geben, zwar überraschend, doch war sie hochwillkommen. Gibt doch der Vorabend des Fastensonntags Laetare Gelegenheit für Sänger und Hörer, sich ein musikalisches Vergnügen zu gönnen, bevor die musikverwöhnten Römer nach Ostern die Leistung der experimentierfreudigen Isenburger schätzen dürfen.

Achtstimmige acapella- oder dezent instrumental begleitete Chorsätze bestimmen die aktuelle Programmgestaltung, die Chorleiter Rolf Wiechert während des letzten „Powerprobenwochenendes“ noch einmal sorgfältig ausfeilte. Kyrie und Gloria aus Harry W. Schroeders Popmesse aktivierte er nach kurzer Pause, weitgehend ähnelt der Ablauf der Vorweihnachtszeit.

Bei „Raise your Voices“ forderte Wiechert, doch mit viel mehr Vergnügen die Stimmen zum Herrn zu erheben, bei Stefano Puris „Inno al Signore sulla Tempesta“ war die Begeisterung bereits herauszuhören, denn im nächsten Monat wird der Komponist selbst wieder die Vocalmania-Interpretation seines Werkes begleiten.

Ein besonderes Augenmerk widmete Rolf Wiechert dem sechsstimmigen „Alleluja“ des Amerikaners Ralph Manuel. Mit diesem Jubelruf will Vocalmania bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz seinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Entsprechend gut war dieser Chorsatz eingeübt, ein Probendurchgang genügte.

Ganz neu für Oberndorf und Rom hat Vocalmania den „Circle of Live“ aus dem Musical „König der Löwen“ einstudiert, und Rolf Wiechert hat das Glaubensbekenntnis „This I Believe“ins Deutsche übertragen, das ursprünglich die australische Freikirche „Hillsong“ verbreitet hat.

Bevor sich der Chor am Abend des Ostermontag auf die Reise macht, wird er am Vormittag um 10.30 Uhr den Gottesdienst im Isenburger St.-Stephanus-Kirchlein gestalten. Dabei kommt Wiecherts „Songbook“ zum Einsatz, in dem er alle Chorsätze griffbereit zusammengefasst hat, die er in Rom präsentieren will. So erleben die Besucher ein wenig Vorgeschmack auf die Spannung, nur vier Tage später in einer der ältesten und bedeutendsten Kirchen der Christenheit zu singen: Sancta Maria ad Martyres, dem Pantheon. In diesen quasi halbkugelrunden Kuppelbau wurde Vocalmania eingeladen, die Abendmesse musikalisch zu umrahmen und anschließend noch ein Konzert darzubieten. Eine Ehre, die alle Chormitglieder mit großer Freude erfüllt.

Für den folgenden Samstag hat Chordirektor Stefano Puri in der römischen „Künstlerkirche“ Santa Maria in Montesanto am Piazza del Popolo ein gemeinsames Konzert seiner „Officina Corale“ mit Vocalmania vorbereitet.

Kenner schätzen den eingeführten Vocalmania-Sound, welchen Wiechert trotz ständigem Zuwachs an Sängerinnen und Sängern sorgfältig ausprägt. Die Besucher dürfen sich auf die glockenhellen Solopartien der Sopranistinnen Julia Voss, Ludmilla Weibert und Lara-Marie Wiechert freuen, die Vocalmania aus seinen eigenen Reihen herangebildet hat.

Das Konzert beginnt Samstag, 10. März 2018 um 19.30 Uhr in der St.-Michael-Kirche Oberndorf, Hafenmarkt 2. Einlass ab 18.30 Uhr, der Eintritt beträgt 8 Euro. Der Gottesdienst am Ostermontag, 2. April, beginnt um 10.30 Uhr in der Isenburger Kirche St. Stephanus.