Voll daneben statt leer rein

Auf Augenhöhe gähnen die Einwurflöcher der Altglascontainer durchschnittlich großen Menschen entgegen – und dennoch gibt es Zeitgenossen, die dreist leere Flaschen und Gläser einfach daneben abstellen, anstatt solchen wiederverwertbaren Müll in den Iglus zu entsorgen. Damit nicht genug, verwechselt so mancher die 16 Standorte im Sulzer Stadtgebiet mit Sperrmülllagerplätzen und entledigt sich dort aller möglichen Dinge, die zu Hause nicht mehr gebraucht werden, kaputt sind oder irgendwie weg müssen.

Nicht nur rund um die beiden Containerstellplätze in den Neckarwiesen und am Paul-Schmid-Weg in Sulz türmt sich regelmäßig Rest- und Sperrmüll, was GAL-Stadtrat Hans Gühring bereits mehrfach öffentlich thematisiert hat (die SÜDWEST PRESSE berichtete am 17. und 23. Juni sowie am 2. Juli), auch so mancher Stadtteil kämpft mit einem Müllproblem. Dabei zeigt sich eine gewisse Tendenz: Je abgelegener der Standort, desto größer die Gefahr, dass dort neben den Containern illegal Unrat hinterlassen wird.

Eine dieser Stellen befindet sich auf dem Parkplatz an der Mühlheimer Straße beim Karl-Hauser-Sportpark in Renfrizhausen, verdeckt durch eine Hecke.

Offenbar senkt die Chance, unentdeckt zu bleiben, die Hemmschwelle zu „Müllferkeleien“.

Kinderspielzeug, Stoffreste oder Büromaterial verschandelten dort am zurückliegenden Wochenende den Anblick. Damit nicht genug, fanden sich mehrere mit leeren Flaschen und Gläsern gefüllte Plastiktaschen zwischen dem Weißglascontainer und einem Kleidersammelbehälter.

Ortsvorsteher Reiner Kimmich appelliert: „Die Ortsverwaltung bittet die Bürger, die Entsorgungsregeln einzuhalten“. Ertappte Verursacher erwartet eine Strafe wegen einer Ordnungswidrigkeit.

An besser einsehbaren Containerstellplätzen besteht dieses Problem übrigens nicht: Selbst am Standort außerhalb des Wohngebiets Schillerhöhe ist es sauber, ebenso auf Kastell. Zwar stört so manchen Anwohner der Lärm des Glaseinwurfs, aber zumindest schrecken die zentralen Aufstellorte von Altglascontainern etwa in der Jahnstraße auf der Breite oder in der Holzhauser Albstraße vor illegaler Müllentsorgung ab. Womöglich muss auch für Renfrizhausen eine Alternative her.