Altes Lied, für Teenies frisch intoniert: Durchs Schlamassel ab ins (Ehe-)Glück.

Voll verheiratet

Altes Lied, für Teenies frisch intoniert: Durchs Schlamassel ab ins (Ehe-)Glück.

24.11.2015

Von che

Voll verheiratet

Kaum in den Flitterwochen, sind die blutjungen Vermählten Sarah und Tom aus Amerika sich nur noch in innigem Hass verbunden. Schuld ist ? was sonst? ? old Europe. Dessen kulturelle Besonderheiten ? deutsche Kleinwagen, französische Steckdosen, italienische Kakerlaken und vor allem die Arroganz gegenüber aktuellen Baseball-Ergebnissen ? setzen das Paar so unter Stress, dass sie bald nur noch handgreiflich miteinander kommunizieren. Rein äußerlich ist der Film nach dem Muster klassischer Screwball-Komödien gestrickt. Der große Unterschied: Heute müssen solche Filme primär bei 16-Jährigen reüssieren. Brachial-Gags und Slapstick-Exzesse triumphieren demnach über geschliffenen Wortwitz. Dafür entschädigt das beachtliche komödiantische Talent von Brittany Murphy („8 Mile?), die sich in rabiat-romantischer Katherine-Hepburn-Manier durch die dürre Handlung kämpft. Durchaus amüsant sind auch die Szenen, in denen ihr Trampeltier von Gatte in bester kulturbanausischer Tradition eine Schneise der Verwüstung durch Europa schlägt. Das Harmonie-duselige Ende des Titanenkampfs lässt sich zwar schon am Anfang an einem Finger abzählen, doch wenn schon die Ehe gepriesen sein muss, liefert dieser Film erheblich sympathischere Argumente als die klebrige „Manhattan Love Story?.