Pocher zeigt, dass er das Zeug zum guten Kinokomiker hat. Aber es gibt noch viel zu feilen.

Vollidiot

Pocher zeigt, dass er das Zeug zum guten Kinokomiker hat. Aber es gibt noch viel zu feilen.

24.11.2015

Von che

Vollidiot

An Oliver Pocher kommt man schwer vorbei. Wer seine Fernseh-Comedys meidet, dem ist er bestimmt schon als Skandalnudel bei „Wetten dass? oder in den Werbespots für einen Mediamarkt über den Weg gelaufen. In seinem ersten Kinofilm spielt er nun einen verzweifelten Großstadt-Single, der sich mit Gewalt in eine Beziehung stürzen möchte. Doch je krampfhafter er sich um die Mädchen bemüht, desto peinlicher und desaströser geraten seine Anmach-Versuche. Und wenn?s dann doch mal funkt, handelt es sich natürlich um die Flamme seines besten Kumpels.

Das Strickmuster ist aus Dutzenden Loser-Komödien bekannt, wird aber recht ansprechend variiert. Pochers durchaus einzigartiger Humor-Mix aus Sanftmut, Tollpatschigkeit und Proll-Attitüde gebiert einige niedliche Gags, und nebenbei werden ein paar heiße Eisen wie die Amerikanisierung der Café-Kultur gefällig anparodiert. Auch Ikea und die Mobilfunkbranche bekommen verdiente Tritte gegens Schienbein.

Insgesamt krankt der Film aber daran, dass er sich partout nicht entscheiden will, ob er eine Sketchparade oder lieber eine Handlungskomödie sein will. Um als letztere zu überzeugen, hätte es erheblich mehr Feinarbeit sowohl an der Geschichte als auch an den Nebenfiguren bedurft, die wie Anke Engelke zum bloßen Stichwortgeben verdammt sind.