Horb · Auf der Flucht

Von Rostock bis Genua

Die Rettungskette 2021 unter dem Motto „Das letzte Hemd“ findet am Samstag auch in Horb statt.

19.04.2021

Von NC

Initiator Michael Widmann bei der RettungsketteArchivbild: Karl-Heinz Kuball

Initiator Michael Widmann bei der Rettungskette Archivbild: Karl-Heinz Kuball

Auf die Situation von geflohenen Menschen möchte die Rettungskette 2021 aufmerksam machen. An der europäischen Aktion, die von Rostock bis Genua reicht, beteiligt sich auch das Bündnis „Ankerstadt Horb“, das aus dem Arbeitskreis „sichere Hafenstadt Horb“ hervorging. Am Samstag, 24. April, ruft das Bündnis Bürgerinnen und Bürger auf, von 10.30 bis 12 Uhr eine Kette vom Flößerwasen bis zur Kreuzung der Sparkasse zu bilden. Geplant war die Rettungskette bereits im vergangenen Jahr, sie wurde durch die Pandemie auf das Jahr 2021 verschoben,

Dem Bündnis „Ankerstadt Horb“ gehören etliche Organisationen, Vereine und Fraktionen an, wie BiM, Grüne, SPD, das Projekt Zukunft, die katholische Erwachsenenbildung Freudenstadt, der Synagogenverein Rexingen, AWO-Freudenstadt, Caritas Gäu und die Diakonie Kirchenbezirk Sulz, so wie etliche private Personen. Initiator Michael Widmann erhofft sich von der Aktion, „dass es außer den üblichen Themen noch immer heißt, respektvoll miteinander umzugehen“. Menschlichkeit und Nächstenliebe seien wichtige Grundwerte in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa. Offenheit und Toleranz seien die Eigenschaften an denen die Menschheit wächst und woraus der Fortschritt genährt wird, schreibt er in der Einladung.

„Die Grenzen werden immer undurchdringlicher, der Weg immer beschwerlicher, ein Aufenthalt immer schwerer“, betont Widmann. Doch häufig seien die Menschen mit etwas anderem beschäftigt. „Es lässt uns das Leid der Menschen auf der Flucht nicht mehr wahrnehmen“, sagt Widmann. Daher will das Bündnis am Samstag ein Zeichen setzen und auf Menschen auf der Flucht aufmerksam machen mit einer menschlichen Rettungskette unter dem Motto „Das letzte Hemd“.

Zwischen den Personen werden alte Hemden zum einen auf das Thema hinweisen und zum anderen für den Abstand sorgen. Widmann verspricht, dass jeder Teilnehmer eine Maske trägt, zum Schutze des Nächsten. Die Aktion ist von der Stadt Horb genehmigt, schreiben die Organisatoren.

Das Bündnis wird zwei Spendenboxen aufstellen, dessen Erlös der „Orienthilfe“ zugute kommt, die zwei Schulprojekte unterstützt. „Denn Bildung ist eines der Werkzeuge, das Menschen schützt und den Horizont für mehr Menschlichkeit eröffnet“, ist Widmann überzeugt.