Eutingen · Coronakrise

„Von allen ist eine größtmögliche Solidarität gefordert“

Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle wendet sich in einem öffentlichen Schreiben an die Bürger der Gemeinde. Die SÜDWEST PRESSE gibt dieses im Wortlaut wieder.

17.03.2020

Von NC

Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle. Bild: Karl-Heinz Kuball

Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle. Bild: Karl-Heinz Kuball

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Ausbreitung des Coronavirus hat inzwischen weitreichende Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Die Verantwortlichen in den Regierungen und Gesundheitsbereichen sind zu Entscheidungen gezwungen, die wir uns bis zu Corona nicht wirklich vorstellen konnten. Die Lage ist jedoch sehr ernst.

Während jüngere Personen die Erkrankung durch das neue Virus angeblich recht gut verkraften, gilt dies für ältere Menschen und jüngere, die bereits eine Erkrankung haben, eben nicht. Daher ist von uns allen eine größtmögliche Solidarität gefordert, wenn es darum geht, die uns auferlegten Einschränkungen zu akzeptieren. In den allermeisten Fällen wird dies offensichtlich auch getan. Trotzdem gibt es leider noch zu viele Personen, die es sich sehr einfach machen und meinen, die Vermeidung sozialer Kontakte gehe sie nichts an. Wenn alle so handeln, lässt sich das Virus nicht eindämmen.

Daher appelliere ich an alle, nehmen Sie die Sache nicht zu leicht. Verzichten Sie im privaten Bereich, den Vereinen und am Arbeitsplatz auf sonst übliche Aktivitäten und Kontakte. Das muss besonders auch Kindern und Jugendlichen bewusst sein.

Wir haben jetzt die Chance, die Ausbreitung des Virus deutlich zu verlangsamen. Damit kann sich unser Gesundheitssystem auf die kommenden Erkrankten vorbereiten. Trotz der Sorge um die Ausbreitung des Virus gibt es keinen Grund für Hamsterkäufe, wie es teils zu beobachten ist.

Seit Montag sind jetzt bis 19. April die Kindergärten und Schulen geschlossen. Dies ist eine große Herausforderung für Eltern mit Kindern und die Firmen und Betriebe. Die Betreuung der Kinder ist neu zu organisieren. Arbeitskräfte können nicht wie gewohnt eingesetzt werden. Betroffen sind auch Besucher und Bewohner von Pflegeheimen und Patienten im Krankenhäusern, weil Besuche untersagt sind.

Die Gemeindeverwaltung musste die Ortsverwaltungen schließen und für das Rathaus in Eutingen den Kundenverkehr einschränken.

Ich danke allen, die diese weitreichenden Einschränkungen und Veränderungen angenommen haben. Wir wissen nicht, was uns die nächsten Tage und Wochen noch erwartet. Die Bilder aus Italien lassen es erahnen was passiert, wenn es nicht gelingt, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

Wenn wir uns jetzt strikt daran halten, lässt sich dies vielleicht noch abmildern. Mit Besonnenheit, Akzeptanz und Vertrauen auf das, was die Verantwortlichen entscheiden, können Sie dazu beitragen, die Pandemie besser zu bewältigen. Es wird auch darauf ankommen, in den nächsten Wochen die viele offenen Fragen vernünftig miteinander anzugehen. Dann werden wir auch Corona schaffen.

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Erstellt:
17.03.2020, 17:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 17.03.2020, 17:30 Uhr

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