Fasnet

Von der Oma bis zum Enkele

Drei Generationen versammelten sich beim Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen der Tanzgarde des Weitinger Narrenvereins „Bettschoner“ auf der Bühne.

23.01.2018

Von Hermann Nesch

Beim Showtanzabend der Weitinger „Bettschoner“ am Samstag wurde auch das 50-jährige Jubiläum der Tanzgarde gefeiert. Unser Bild zeigt den Großteil der jetzigen und ehemaligen Gardemädle, die der Einladung folgen konnten.

Beim Showtanzabend der Weitinger „Bettschoner“ am Samstag wurde auch das 50-jährige Jubiläum der Tanzgarde gefeiert. Unser Bild zeigt den Großteil der jetzigen und ehemaligen Gardemädle, die der Einladung folgen konnten.

Ein Showtänzchen war aber nicht eingeplant. Schließlich ist es bei den ersten Gardemädle schon über 40 Jahre her, seit sie zum letzten Mal in einer Showtanzformation über das Parkett wirbelten. Doch statt auf den Brettern, die für sie in jungen Jahren tanzend einst die Welt bedeuteten, geschah dies jetzt „nur“ zum humorvollen Rückblick auf das halbe Jahrhundert Garde- und Showtanz vor dem großen Finale.

Nicht nur für sie alle, sondern auch für das übrige Publikum hatte der Narrenverein einen Querschnitt mit über 100 Bildern aus den vergangenen 50 Jahren ausgehängt. Nicht nur beim Betrachten dieser Bilddokumente schwelgten die Damen in ihren Erinnerungen, sondern erst recht in einer imposanten Slideshow auf einer Großleinwand, untermalt mit fetziger Musik der „Toten Hosen“, unter anderem mit ihrem Hit „An Tagen wie diesen“. Lang, lang ist’s her.

Ein Prost auf 50 erfolgreiche Jahre

Spontan fielen schlagfertige Äußerungen zu solchen Tagen, wobei jede Formation ihre eigenen Erinnerungen erzählen und darüber lachen konnte. Dazu servierten das elegant gekleidete Barpersonal und das „Kommando Zisch“ als Vorgängerinnen der aktuellen Tanzgarde Sekt an den Tischen. Mit einem kräftigen Narri-Narro und einem lautstarken „Prost!“ aus unzähligen Kehlen wurde auf erfolgreiche 50 Jahre Tanzgarde angestoßen.

Der Narrenpräsident blickte mit humorvollen Worten ebenfalls zurück und sang ein Loblied auf alle „alten, mittelalterlichen, jungen und ganz jungen Tanzgardemädle“. In den 50 Jahren seien rund 150 aktive Tanzgardemädels in Kostüme und Stiefel geschlüpft. Der Dreispitz von einst habe schnell dem heutigen Tanzgardehut weichen müssen, um neben den notwendigen Pflege- und Kosmetikartikel auch andere Dinge „zum Überleben an der Fasnet enthalte“.

Vielfalt überrasche immer wieder

Die Länge der Röcke sei zu allen Zeiten ein Thema gewesen. Nachdem man eher sittlich-elegant begonnen habe, „wurden mit der Zeit entweder die Rücke kürzer oder die Beine der Mädels länger“.

Die Tanzgarde, betonte Schmitt weiter, sei die aktivste Gruppe, wenn es darum gehe, gute Unterhaltung auf die Bühne zu zaubern. Die Anzahl der Probe- und Trainingsstunden für Marsch und Showtanz, in den vergangenen 50 Jahren sei gigantisch und das Engagement der Tanzgardemädels herausragend gewesen. Viele Trainerinnen hätten dabei geholfen und den Garden ihren Stempel aufgedrückt. Die Ideen, die Vielfalt der Tänze überrasche Jahr für Jahr aufs Neue. Die liebevollen Bühnenbilder und aufwendig genähten Kostüme würden ihr Übriges tun.

Große Pläne für 2020

Ein Riesengewinn für die Weitinger Fasnet sei auch die zwischenzeitliche Tradition, dass die ehemaligen Garden als freie Laufgruppen der Fasnet erhalten bleiben (wir berichteten). Die 50 Jahre Tanzgarde seien 50 Jahre rotweiße Frauenpower, einzigartige Momente und einmalige Gruppenerlebnisse, tolle Tänze, unzählige Laufmaschen in den Strumpfhosen und schmückende Partnerinnen „neben einem nicht immer ganz so schmucken Narrenrat“. Und vor allem Stolz und keine Angst um die Zukunft, da neben der aktuellen Tanzgarde mit der neuen Jugendshowtanzgruppe unter Leitung der Ex-Gardemädels Laure Brezing und Carolin Mattenschlager schon wieder für die Zukunft gesorgt sei.

An der Fasnet geschieht dies mit dem „Narrensamen“, der nicht nur am Fasnetsmontag, dem Kindernarrentag, „gefüttert“ wird. So hieß die neue Nummer der Nachwuchstruppe nicht umsonst „Auf in ein neues Abenteuer“, auf in die nächsten 50 Jahre Weitinger Tanzgarde. Und für 2020 stecken die „Bettschoner“ schon tief in den Vorbereitungen für das 90-jährige Jubiläum in Verbindung mit dem nächsten Ringtreffen.

Drei Generationen waren am Samstag auch im Kleinen vereint. Zwei Familien konnten selbst Jubiläum feiern: Elisabeth Teufel (Dritte von links) mit ihren Töchtern Dorothea (jetzt mit Tochter Helena in Stein bei Hechingen) und Theresa sowie Marlene Fahrbach (links), 1971 „nur“ Fasnetsprinzessin, mit Tochter Julia und Enkeltochter Jana. Elisabeth Teufel und Elisabeth Schelhammer (Zweite von links) gehörten 1966/67 zur ersten „Bettschoner“-Tanzgarde. Bild: Nesch

Drei Generationen waren am Samstag auch im Kleinen vereint. Zwei Familien konnten selbst Jubiläum feiern: Elisabeth Teufel (Dritte von links) mit ihren Töchtern Dorothea (jetzt mit Tochter Helena in Stein bei Hechingen) und Theresa sowie Marlene Fahrbach (links), 1971 „nur“ Fasnetsprinzessin, mit Tochter Julia und Enkeltochter Jana. Elisabeth Teufel und Elisabeth Schelhammer (Zweite von links) gehörten 1966/67 zur ersten „Bettschoner“-Tanzgarde. Bild: Nesch

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Erstellt:
23.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 42sec
zuletzt aktualisiert: 23.01.2018, 01:00 Uhr

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