Horb · Großbaustelle

Vorfahrt wechsle dich

Bei Mühlen sind die Stoppschilder wieder abgebaut. Derzeit wird geprüft, ob die alte Verkehrsführung nicht doch die bessere ist.

06.08.2020

Von Dagmar Stepper

Die Stoppschilder beim Mühlener Verkehrsknotenpunkt haben nach einem Tag wohl ausgedient. Bild: Dagmar Stepper

Die Stoppschilder beim Mühlener Verkehrsknotenpunkt haben nach einem Tag wohl ausgedient. Bild: Dagmar Stepper

Vorsichtig nähert sich der Autofahrer von der Autobahn kommend der Kreuzung bei Mühlen. Am Montag hatte er noch Vorfahrt, als er links in Richtung Horb abbiegen wollte. Einen Tag später plötzlich nicht mehr, jetzt muss er wieder den anderen die Vorfahrt gewähren. Ähnlich geht es der Autofahrerin, die von Mühlen in Richtung Horb unterwegs ist. Am Montag standen hier noch Stoppschilder, Tags darauf darf sie wieder durchrauschen. „Was ist denn hier los?“, fragen sich die beiden.

Das fragt sich auch die SÜDWEST PRESSE und stellt eine Anfrage bei der Stadt Horb: Warum wurde die Vorfahrtsstraße von der A81 kommenden in Richtung Horb nun wieder zurückgenommen? „Für die Umsetzung der geänderten Vorfahrt sind Markierungsarbeiten erforderlich. Diese konnten noch nicht durchgeführt werden“, antwortet die Pressestelle. Deshalb seien die Verkehrszeichen wieder entfernt worden.

Doch wie soll die Beschilderung dauerhaft sein? Einige Stoppschilder liegen auf dem Boden oder an der Brücke, andere sind umgedreht. Das kann die Stadt jetzt noch nicht beantworten. „Das Regierungspräsidium prüft derzeit, ob und wann die Vorfahrt, auch in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen und den tatsächlichen Auswirkungen in diesem Einmündungsbereich, geändert wird“, schreibt Lia Ruess im Namen der Pressestelle.

Knotenpunkt wird beobachtet

Das bestätigt Projektleiter Rainer Gumz vom RP. Er beobachtet den Knotenpunkt bei Mühlen und hat den Eindruck, dass die alten Vorfahrtsregeln, wie sie bis zur Sperrung der B32 gegolten haben, gut funktionieren.

Auch könne man noch nicht sagen, ob sich die abbiegende Vorfahrt bewährt habe – oder eben nicht. „Das kann aufgrund der fehlenden Markierungen und der wenigen Stunden, während denen die Schilder aktiv waren, nicht abschließend beurteilt werden“, heißt es von der Horber Pressestelle.

Dass das Wechselspiel am Vorfahrtsrecht sich irritierend auf die Auto- und Lastwagenfahrer auswirken könnte, zieht die Pressestelle in Zweifel: „Verkehrsteilnehmer können sich
jeweils an der vorhandenen
Beschilderung orientieren“, schreibt Lia Ruess. Künftig solle aber bei einer erneuten Änderung der Vorfahrtsregelung zusätzlich Hinweise aus jeder Fahrtrichtung das signalisieren. „So dass sich Verkehrsteilnehmer hierauf rechtzeitig einstellen können.“

Die Umleitungsplanungen für die Sperrung der B32 aufgrund der Großbaustelle Hochbrücke macht das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe in Abstimmung mit dem Polizeipräsidium und der Stadt Horb, sowie Anhörung, der betroffenen Ortschaften und Institutionen wie Feuerwehr, Rettungsdienst und ÖPNV. Zwei Tage nach der Sperrung zieht
die Stadt vorsichtig Bilanz: Es kam teilweise zu Behinderungen, die fehlende und falsch angebrachten Verkehrszeichen habe das RP aber sofort korrigiert. Aufgrund der Beschwerden von Bürgern habe das RP auch notwendige Nachbesserungen vorgenommen. Die Ampelschaltungen, Beschilderungen und Verkehrsflüsse blieben auch weiterhin unter Beobachtung, verspricht die Stadt.

Doch eins kann sie nicht ausschließen: „Verkehrsbehinderungen sind durch die Umleitung einer Bundesstraße zu erwarten und leider nicht vollständig zu vermeiden“, bedauert Ruess.

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Erstellt:
06.08.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 06.08.2020, 01:00 Uhr

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