Kreis Freudenstadt · Medizin

Vorreiterrolle in der Region

Die Freudenstädter Kardiologie ist jetzt als Cardiac Arrest Center für Herz-Kreislauf-Stillstände zertifiziert.

08.04.2021

Von NC

Dr. Brigitte Callies, Dr. Rudolf Reisinger und Prof. Florian Bea (von links) arbeiten im frisch zertifizierten Cardiac Arrest Center. Bild: U. Klumpp

Dr. Brigitte Callies, Dr. Rudolf Reisinger und Prof. Florian Bea (von links) arbeiten im frisch zertifizierten Cardiac Arrest Center. Bild: U. Klumpp

Über 75000 Patienten mit Herzkreislaufstillstand werden jährlich in Deutschland durch die Rettungskräfte reanimiert. Aufgrund der Schwere der Erkrankung ist die Gesundung ganz wesentlich von der Ausstattung und der Fachkompetenz der behandelnden Klinik abhängig. Um eine optimale Therapie zu gewährleisten und die Überlebenschancen der Patienten zu verbessern, fordern internationale Leitlinien, die Versorgung in sogenannten „Cardiac Arrest Centern“ („Zentrum für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Stillständen“).

Das Klinikum Freudenstadt hat soeben die Zertifizierung hierfür erhalten und erfüllt damit die strengen Kriterien des „Deutschen Rats für Wiederbelebung“ und der „Deutschen Gesellschaft für Kardiologie“. Voraussetzung für die Zertifizierung ist eine
24-stündige Herzkatheterbereitschaft, eine rund um die Uhr besetze Intensivstation sowie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit insbesondere zwischen der Klinik für Kardiologie und Anästhesiologie und darüber hinaus mit den kooperierenden Abteilungen für Radiologie, Chirurgie und Psychiatrie.

Interdisziplinäre Fallkonferenzen

Überdies finden regelmäßige abteilungsübergreifende Wiederbelebungsfortbildungen und Fallkonferenzen statt, um die interdisziplinäre Kommunikation zu verbessern und zu stärken.

Mit der Zertifizierung ist das Klinikum Freudenstadt bislang einzigartig in der Region und nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand ein. „Die meisten Herz-Kreislauf-Stillstände treten außerhalb des Krankenhauses auf“, sagte Dr. Rudolf Reisinger, Leiter des „Cardiac Arrest Centers“. „Die Überlebenschancen der Betroffenen hängen wesentlich von einer frühzeitig durch Laien begonnenen Wiederbelebung ab.“ Das werde auch in den kürzlich aktualisierten Leitlinien des Europäischen Rats für Wiederbelebung betont. „Die weitere Behandlung in hoher Qualität ist durch das Klinikum Freudenstadt gewährleistet“, so Reisinger. „Wir freuen uns außerordentlich über die Zertifizierung, die wir als weitere Bestätigung unserer Arbeit sehen“, bekräftigt Prof. Florian Bea, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin.