Verbrauchermarkt

Vorsichtige Annäherung

Bis Mitte April sollen die Arbeiten für die Erschließungsstraße sowie die Abbiegespur zum künftige Edeka in Eutingen abgeschlossen sein. Dennoch sind noch mehrere Fragen zwischen Verwaltung und dem betroffenen Unternehmer offen.

10.03.2018

Von Maik Wilke

Nicht nur oben an der Stuttgarter Straße wird fleißig gebaut, sondern auch der Mörikeweg als Verbindung zwischen Tübinger Weg undBundesstraße bekommt einen neuen, asphaltierten Gehweg. Bild: Kuball

Nicht nur oben an der Stuttgarter Straße wird fleißig gebaut, sondern auch der Mörikeweg als Verbindung zwischen Tübinger Weg und Bundesstraße bekommt einen neuen, asphaltierten Gehweg. Bild: Kuball

Lange wurde bereits über den künftigen Verbrauchermarkt in Eutingen diskutiert. Mögliche Standorte wurden aussortiert, Sondergebiete ausgeschrieben, Baupläne eingereicht und mehrmals öffentlich ausgelegt. Nun ist die Entwicklung auch abseits von Papier sichtbar: Entlang der Bundesstraße 14 haben die Bauarbeiten für die Erschließungsstraße begonnen.

„Gerade werden die Bohrungen für die Leitungen unter der Bundesstraße vorgenommen, in zwei Wochen möchte die Baufirma dann mit den Arbeiten für den Gehweh auf der gegenüberliegenden Seite des künftigen Verbrauchermarkts beginnen“, erklärt Wolfram Fischer, Bauamtsleiter der Gemeinde Eutingen im Gäu. Bis zum 20. April sollen sowohl die Erschließungsstraße als auch die Abbiegespur von der B 14 fertiggestellt sein.

Wegen der Untersuchungsmaßnahmen an der Bahnbrücke nach Ergenzingen sind die Arbeiten der beauftragten Firma Roth aus Herrenberg kommende Woche noch unterbrochen. Denn für beide Maßnahmen, die Abbiegespur und die Untersuchungen an der Bahnbrücke, müssen halbseitige Sperrungen erfolgen. Um den Verkehr nicht zu sehr einzuschränken, werden die Arbeiten nicht parallel, sondern nacheinander ausgeführt.

Wer trägt die Kosten?

Doch mit dem Start der Bauarbeiten sind nicht alle Unwegsamkeiten bezüglich des Verbrauchermarkts ausgeräumt. Um die Erschließungsstraße realisieren zu können, musste die Gemeinde dem Bauunternehmer Scherer, dessen Firmensitz an den künftigen Verbrauchermarkt angrenzt, fünf Quadratmeter Fläche abkaufen. „Diesem Abkauf hat der Rechtsanwalt von Herrn Scherer zugestimmt“, berichtet Bürgermeister Armin Jöchle auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE. „Doch wie und ob wir die Fläche für den Gehweg auf südlicher Seite der Bundesstraße erwerben können, ist immer noch nicht geklärt.“ Zum jetzigen Stand führt auf der Seite der Bundesstraße, an der der Edeka gebaut werden soll, nur der Tübinger Weg fußläufig sicher zum Vollsortimenter. Der Tübinger Weg verläuft zwar parallel zur B 14, liegt allerdings mehr als 200 Meter weiter vom Verbrauchermarkt entfernt. Für Kunden ein langer, je nach Einkauf sehr anstrengender Marsch. „Aber bis zur Eröffnung des Markts ist ja auch noch Zeit, bis dahin werden wir das geklärt haben“, sagt Jöchle.

Dennoch betont der Bürgermeister, dass längst nicht alle Feinheiten um den Verbrauchermarkt geklärt seien. Mehrere Details seien noch offen und in der Planung zu berücksichtigen. Dazu gehöre auch die Frage, ob und in welchem Umfang sich Bauunternehmer Scherer an den Kosten für die Erschließungsstraße beteiligen muss. In diesem Disput sei nämlich noch keine Einigung erzielt worden. „Aber wir sind in intensiven Gesprächen und nähern uns einem Ziel an“, sagt Jöchle.

In der kommenden Sitzung des Eutinger Gemeinderats am 20. März wird die Entwicklung um den Verbrauchermarkt nicht auf der Tagesordnung stehen. Erst im April wird sich das Gremium, bis dahin wohl mit neuen Informationen und der vielleicht letzten öffentlichen Auslegung des dann nochmals überarbeiteten Bebauungsplans beschäftigen müssen.

Warum wird schon gebaut?

Noch ist nicht klar, wann der Spatenstich für den Verbrauchermarkt in Eutingen erfolgen wird.

Dennoch beginnt der Bau der Erschließungsstraße bereits. Wie erklärt sich das? „Laut Rechtsverfahren liegen wir im Stadium der Planreife“, erklärt Bürgermeister Armin Jöchle. Das bedeutet: Es ist bereits klar, dass die Straße auf jeden Fall gebaut wird. Einwendungen des Rechtsanwalts von Bauunternehmer Scherer habe man bei den Planungen berücksichtigt, sagt Jöchle. Nun muss noch geklärt werden, welche Anteile an den Kosten die Gemeinde und der Bauunternehmer, der bereits mehrfach Einwände gegen den Bebauungsplan „Stuttgarter Straße“ erhoben hat, jeweils übernehmen müssen.

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10.03.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 10.03.2018, 01:00 Uhr

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