Kampf Gut gegen Böse als Gang-Fight vor abgefuckter Großstadt-Kulisse – leider mit Längen.

Wächter der Nacht - Nochnoi Dozor

Kampf Gut gegen Böse als Gang-Fight vor abgefuckter Großstadt-Kulisse – leider mit Längen.

24.11.2015

Von job

Wächter der Nacht - Nochnoi Dozor

Hinter der Kulisse der ganz normalen Welt tobt, versierte Paranoiker wissen es schon lange, ein gnadenloser Kampf: Die „Anderen?, aufgeteilt in die Mächte des Lichts und die Mächte der Finsternis, ringen um das Schicksal der Menschheit. In „Wächter der Nacht? ist die Auseinandersetzung jedoch ins Stocken geraten: Da beide Seiten stark sind, gilt das Gleichgewichts des Schreckens und das angepeilte Armageddon hat sich in einen bürokratisch organisierten kalten Krieg verwandelt.

In den gerät auch Anton und taumelt fortan als Trainspotting-Van- Helsing durchs wunderbar heruntergekommene, nächtliche Moskau, trinkt und erbricht Blut, findet und verliert einen verlorenen Sohn. Für seine auf drei Teile angelegte Romanverfilmung bedient sich Regisseur Timur Bekmambetov schamlos, aber gekonnt bei Blade, Underworld, Star Wars und Matrix. In dem Film stecken jede Menge sympathischer Ideen: Der Anführer der Mächte des Lichts sieht aus wie eine Mischung aus Chruschtschow und Kojak, zur Tarnung hat seine Armee die Stadtwerke unterwandert.

Der Oberbösewicht dagegen erinnert an Rutger Hauer und probt seine finalen Kämpfe an der Playstation. Schade nur, dass der durchgehend düster inszenierte Film nicht ohne logische Brüche, Nescafé- und Nokia-Werbung und deutliche Längen auskommt. Wenn die Handlung für Teil zwei und drei noch mehr gestreckt wird, droht die Triologie in komplette Finsternis abzustürzen.