Nachruf

Walter Schäfer aus Empfingen ist mit 69 Jahren gestorben

Überraschend ist am Pfingstmontag Walter Schäfer nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben.

05.06.2023

Von Emil Henger

Sport und Bewegung spielten im Leben von Walter Schäfer eine große Rolle. Bild: B. Schäfer

Sport und Bewegung spielten im Leben von Walter Schäfer eine große Rolle. Bild: B. Schäfer

Im März war er noch mit Freunden in Südtirol Ski fahren, und vor wenigen Wochen saß er mit dem Freundeskreis bei einem Geburtstag zusammen. Er war gut drauf und gesellig, so wie man ihn in der Clique kannte. Die Clique in Empfingen sind Frauen und Männer aus unterschiedlichen Jahrgängen, die sich seit Jahrzehnten für gemeinsame Unternehmungen treffen und auch gerne feiern. Meist spielte Walter Schäfer mit seiner Klampfe und begleitete die sangesfreudige Truppe mit dem Gitarrenspiel. Im Freundeskreis wurde er übrigens nur „Chef“ genannt. So nannte man ihn im Missionshaus der „Weißen Väter“, erinnern sich einige Weggefährten.

Der am 1. September 1953 in Empfingen geborene Walter Schäfer musste schon als kleiner Bub einen schweren Schicksalsschlag verkraften, als sein Vater mit nur 33 Jahren verstarb. Nach der Volksschule besuchte er das Internat der „Weißen Väter“ in Haigerloch und schloss mit der Mittleren Reife ab. Im Martin-Gerbert-Gymnasium in Horb baute er das Abitur. Um sein Studium finanzieren zu können, schlug er die Offizierslaufbahn ein und verpflichtete sich für zwei Jahre bei der Bundeswehr in Nagold. Danach folgte das Studium in Tübingen in Physik und Sport. Die Referendariate leistete Schäfer 1981 in Rottweil und Schramberg ab, ehe er im Jahr darauf im Tübinger Kepler-Gymnasium seine beiden Studienfächer unterrichtete.

Walter Schäfer war gerne Lehrer. Als Fachbereichsleiter für Physik oblag ihm die Koordination und Organisation dieses naturwissenschaftlichen Fachs. Den Gymnasiallehrer freute es, wenn die Abiturklasse nach Empfingen kam und zum Abschied im heimischen Garten ein Grillfest steigen konnte.

Als der Sohn Markus im Jahre 2001 mit 18 Jahren plötzlich verstarb, zog es ihm und der Familie mit seiner Ehefrau Brunhilde und dem Sohn Benjamin den Boden unter den Füßen weg. Er hatte die Lebensfreude verloren. Der Familienvater war immer stolz auf seine beiden Söhne, der Zusammenhalt war ihm wichtig. Das Gitarrenspiel verleidete ihm. Es dauerte einige Zeit, bis er wieder zu seinem geliebten Gitarrenspiel zurückfand.

Schäfer war der Narrenzunft verbunden. Mit Markus und Benjamin gehörte er in früheren Zeiten zu den Peitschen schwingenden Knellern. Von Anfang an war er bei den legendären Hofsängern der Narrenzunft. Mit anderen verfasste er im kleinen Kreis Liedtexte, um sie für den Bunten Abend musikalisch umzusetzen.

Auch der Sport spielte im Leben von Walter Schäfer eine große Rolle. Er fuhr gerne Ski. Wenn es ging, ließ er sich die jährlichen Ski-Ausfahrten mit der Clique nicht entgehen. Bei der Sportgemeinschaft gab er Ski-Kurse, trainierte die Bambini, E- und F-Jugend, wo seine beiden Söhne kickten, jahrzehntelang prüfte er als Kassenprüfer die Bücher des Vereins.

Gleich nach der Gründung des Fischereivereins „Anker“ im Dezember 1981 wurde Schäfer in den Ausschuss gewählt. Gute 27 Jahre war er im Ausschuss vertreten. 2009 wurde er vom Landesfischereiverband mit der Silbernen und 2018 mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Vom Verein wurde er für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Das Vereinsleben beim „Anker“ war ihm sehr wichtig, und wenn es was zu schaffen gab, konnte man sich auf ihn verlassen. Mit dem Boulespiel auf der Anlage beim Tälesee, zusammen mit einigen Knellerkameraden, hatte er eine neue Freizeitbeschäftigung gefunden. In letzter Zeit spielte er mit Elmar Schmitt bei Ausflügen des Seniorenkreises in der Anlage des Obst- und Gartenbauvereins Gitarre und begleitete den Gesang der Senioren.

Unter den Trauernden sind auch Walter Schäfers Schwester Julia, die in Hamburg wohnt, und seine Mutter. Sie lebt in einem Pflegeheim in Hamburg.

Info: Die Beerdigung ist am Dienstag, 6. Juni, um 14 Uhr auf dem Empfinger Friedhof.

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Erstellt:
05.06.2023, 13:25 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 05.06.2023, 13:25 Uhr

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