Mihailovic als Messias

Walter Tigers Tübingen nach 90:86 in Gießen fast sicher gerettet

Center Bogdan Radosavljevic schied mit einem Cut über dem Auge aus, doch die Walter Tigers hatten ja Vladimir Mihailovic: Der Montenegriner führte Tübingen mit 32 Punkten zum 90:86 (39:41) in Gießen vor 3600 Zuschauern – damit ist der Bundesliga-Verbleib fast sicher.

23.04.2016

Von Hansjörg Lösel

Überragende Vorstellung in Gießen: Vladimir Mihailovic (rechts im Hinspiel gegen Yorman Polas Bartolo). Archivbild: Ulmer

Überragende Vorstellung in Gießen: Vladimir Mihailovic (rechts im Hinspiel gegen Yorman Polas Bartolo). Archivbild: Ulmer

Gießen. Rein rechnerisch ist der Abstieg der Walter Tigers zwar immer noch möglich – doch nach dem 90:86 gestern in Gießen, dem bereits sechsten Auswärtserfolg der Tübinger, dürfen sich die Fans auf ein weiteres Jahr Erstliga-Basketball einstellen. Zu verdanken hatten sie das gestern vor allem Vladimir Mihailovic, der die Tübinger in der Offensive mit 32 Punkten getragen hat und damit seine persönliche Karriere-Bestleistung verbesserte. „Ich war sehr motiviert, weil ich zuletzt nicht gut gespielt habe“, sagte Vladimir Mihailovic direkt nach der Partie, „wir hatten diesen Sieg so nötig nach diesen zwei harten Niederlagen, jetzt sind wir alle total aufgedreht.“

Tübingen startete stark, setzte sich nach dem 9:9 auf 16:9 ab. Doch Gießen kämpfte um seine letzte Chance im Kampf um die Playoff-Plätze, kam durch zwei Dreier umgehend zum 17:18 heran – Julian Albus hatte Eric Palm beim erfolgreichen Dreier gefoult. Zum Ende des ersten Viertels brachte Garlon Green Tübingen 24:19 in Führung, ließ aber einen Freiwurf liegen. Gießen glich zu Beginn des zweiten Viertels zum 24:24 aus, Nach einem dummen Foul von Jared Jordan brachte Olaseni Gießen von der Freiwurflinie beim 27:26 wieder in Führung. Die wechselte jetzt ständig hin und her, zur Pause waren die 46ers knapp vorne (39:41 aus Tübinger Sicht).

Im dritten Viertel übernahm zunächst Gießen die Kontrolle, der Rückstand wuchs auf 46:55. Mit einer Platzwunde schied auch noch Center Bogdan Radosavljevic verletzt aus, doch die Tigers kompensierten den Verlust im Kollektiv. Drei Dreier der Tigers durch Buford, Green und Sanders brachten Tübingen wieder heran. Trotzdem gingen die Tigers mit einem 55:59-Defizit ins letzte Viertel, brannten dann aber ein Offensiv-Feuerwerk ab. Tübingen erzielte in den entscheidenden zehn Minuten 35 Punkte, Mihailovic verwandelte selbst die verrücktesten Würfe. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Tigers-Coach Tyron Mc Coy. Und sein Gegenüber Denis Wucherer musste eingestehen: „Die individuelle Klasse von Mihailovic hat heute den Ausschlag gegeben.“