Warum fragwürdig?

23.11.2016

Von Eva Maria Kustermann

Die Berichterstattung, insbesondere die Überschrift zu unserer Veranstaltung „Even though my land is burning“, Film und anschließende Diskussion mit dem Regisseur Dror Dayan, verlangt eine kurze Klarstellung: Der Begriff „Israel-Boykott“ fiel – meiner Erinnerung nach – in der Veranstaltung nicht ein einziges Mal. Und das, was wohl damit gemeint sein soll, war auch nicht zentrales Thema. Es ging um die Dokumentation von palästinensisch-israelischem Widerstand im Dorf Nabi Saleh.

Im Film wurde die von Gruppen des palästinensischen zivilen Widerstands ins Leben gerufene BDS-Kampagne: „Boycott, Divestment and Sanctions“ als eine Form des gewaltfreien Widerstandes von dessen Protagonisten erwähnt. Dror Dayan ging in der anschließenden Diskussion auf die problematische Ausgangssituation für eine solche Kampagne in Deutschland angesichts der deutschen Vergangenheit ein. Er berichtete dann, dass viele israelischen Siedler sich sehr über Trumps Sieg freuten und dieser bereits Berater berufen habe, die für eine an Frieden und Verständigung orientierte Lösung in Palästina/Israel nichts Gutes vermuten ließen. Gleichzeitig gebe es aber unter Jüdinnen und Juden in den USA starke Unterstützung für die BDS-Kampagne und Hoffnungen, sie möge ähnlich erfolgreich werden wie der Widerstand gegen das Apartheidsregime in Südafrika. Ich kann an Dror Dayans Film nichts „Fragwürdiges“ finden.