Horb · Bauwesen

Was folgt auf den Leerstand?

21 Horber sammelten bei einer Bürgerwerkstatt Ideen für die Zukunft des Leuco-Areals. Wichtigstes Thema: neuer Wohnraum.

06.12.2019

Von Mathias Huckert

Was auf das Leuco-Gebäude folgen soll, stand am Montag zur offenen Diskussion.Bild: Karl-Heinz Kuball

Was auf das Leuco-Gebäude folgen soll, stand am Montag zur offenen Diskussion.Bild: Karl-Heinz Kuball

Was aus dem ehemaligen Leuco-Areal werden soll, umtreibt nicht nur die Horber Stadtverwaltung. Anfang der Woche kamen 21 Bürgerinnen und Bürger zu einer Bürgerwerkstatt zusammen, um zu besprechen, wie es mit dem ein Hektar großen Areal weitergeht.

Einigkeit herrschte unter den Anwohnern allerdings keine: Die beteiligten Horber hätten sich zwar vorrangig für Wohnraum in dem Areal nahe des Stadtzentrums ausgesprochen, diskutiert wurde aber auch über „die medizinische Versorgung, Einzelhandel, Sport, Gastronomie, die Steigerung der Aufenthaltsqualität und ein Mehrgenerationenhaus“, wie Christian Volk als Pressesprecher der Horber Stadtverwaltung auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE erklärte.

Nach dem vor der Sommerpause vom damaligen Gemeinderat beschlossenen Abriss des Gebäudekomplexes könnten laut des beauftragten Architekturbüros Baldauf aus Stuttgart neue Wohneinheiten entstehen. Von den bei der Bürgerwerkstatt anwesenden Personen wurde vor allem Wohnraum für Familien gewünscht. Dass dieser in Horb Mangelware ist, zeigt ein Blick auf das Online-Immobilienportal „Immobilienscout24“: Dort finden sich im Gebiet der Kernstadt aktuell lediglich drei angebotene Mietwohnungen, die größentechnisch für Familien in Frage kommen würden. Eine dieser Wohnungen wird zudem vom Wohnungsunternehmen der Stadt selbst, der „Baugesellschaft Horb GmbH“ angeboten – für eine festgelegte Kaltmiete von 950 Euro monatlich.

In der zugehörigen Drucksache für die weitere Zukunft des Leuco-Areals, die im September dem Gemeinderat vorgestellt wurde, werden gleich mehrere Szenarien für die Nutzung des Areals genannt. Unter anderem wird darin die Möglichkeit eines Discounters mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche erläutert, bei der zusätzlicher Wohnraum durch neue Mehrfamilienhäuser oder betreute Wohneinheiten geschaffen werden könnten. Eine anderes Szenario sieht ebenfalls Mehrfamilienhäuser sowie ein Wohn- und Geschäftshaus und zusätzlichen Raum für eine Sozialstation vor.

Ebenfalls seit längerem im Gespräch ist ein Ärztehaus, das auf das Leuco-Gebäude folgen könnte. Dieses soll sich die Fläche laut den Stuttgarter Architekten mit einer Apotheke und einem Wohngebäude auf einem Handelsgeschoss mit zirka 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche teilen.

Sportanlage mit Einschränkungen

Nur eingeschränkt umsetzbar wäre eine angedachte Schulsportanlage. Diese könnte zwar eine Drei-Feldsporthalle, ein Kleinspielfeld, eine 100-Meter-Bahn sowie eine Sprunganlage umfassen, die gegebene Flächenverfügbarkeit würde es aber erschweren, dieses Szenario zu verwirklichen.

Laut Stadtverwaltung brachte die Bürgerwerkstatt zwar keine neuen Erkenntnisse, man sah sich jedoch darin bestätigt, dass Einigkeit zwischen den Bürgern und Verwaltung besteht, was die Pläne für das Leuco-Areal angeht: „Wir gehen davon aus, dass sich nun auch der Gemeinderat, der zeitnah im Frühjahr eine Entscheidung treffen muss, leichter tun wird“, erklärte Christian Volk.

Das Leuco-Areal

Die Firma Leuco war bereits 1999 ins Industriegebiet im Heiligenfeld gezogen – und hinterließ unweit der Horber Kernstadt einen leeren Industriekomplex. Das Areal wurde daraufhin von der Firma Cerazit bezogen. Seit 2011 steht das Leuco-Areal in der Horber Weststadt allerdings leer. Im Frühjahr 2018 hatte es die Stadt erworben, kurz darauf sprach sich der damalige Gemeinderat für den Abriss aus.

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Erstellt:
06.12.2019, 01:05 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 06.12.2019, 01:05 Uhr

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