Die Hoffnungen und Enttäuschungen der Pubertät in klaren, einprägsamen Bildern.

Water Lilies

Die Hoffnungen und Enttäuschungen der Pubertät in klaren, einprägsamen Bildern.

24.11.2015

Von Achim Stricker

Water Lilies

Die Höhen und Tiefen der Pubertät: Eben noch hat man sich geärgert, dass man mit 15 bei McDonald's kein Kinder-Menü mehr bekommt, dreht sich plötzlich alles nur noch um das erste Mal. Doch während sich Anne für die Jungs von der Schwimmer-Mannschaft interessiert, verliebt sich die verschlossene Marie in die von allen umschwärmte Wasserballett-Sirene Floriane.

Zwischen den ungleichen Mädchen entsteht eine ambivalente Freundschaft. Das Debüt von Jungregisseurin Céline Sciamma besticht durch drei ausgezeichnete jugendliche Darstellerinnen, denen sie einiges abverlangt. Klar und selbstverständlich geht sie an das Thema Homosexualität heran, ohne es zu problematisieren: Eine schwierige Pubertät wie jede andere auch.

Einfühlsam, aber immer mit respektvoller Distanz nähert sich Sciamma ihren Figuren, darin Su Friedrichs thematisch ähnlichem „Hide and Seek? vergleichbar. Der Film punktet durch schlagfertige, teils hintergründige Dialoge und trockenen Humor. Seine Stärke und zugleich Schwäche: Vieles ? wie Florianes angedeutete Magersucht ? wird nur angerissen und entgeht so der Gefahr, ins Klischee abzurutschen. Auf der anderen Seite bleibt manches interessante Motiv ungenutzt.