Bürgerbeteiligung

Wegmoderiert

Anmerkungen zur Bürgerbeteiligung in Dußlingen.

06.04.2016

Von Harald Thelen, Dußlingen

Seit die Landesregierung die Vergabe von Zuschüssen für bestimmte kommunale Vorhaben daran geknüpft hat, dass die Bürger in die Planungen einbezogen werden, ist auch in Dußlingen das Thema Bürgerbeteiligung auf der Bildfläche erschienen. Der „Dußlingen 2030“ genannte Ortsentwicklungsplan sollte durch getrennte Workshops für Einwohner und Gemeinderäte die Grundlagen liefern.

Aller Anfang ist schwer, und so geriet auch die Durchführung und Auswertung der Workshops und ihrer Ergebnisse mehr als holprig. Die begleitende Berichterstattung des TAGBLATTs war leider ebenfalls sehr oberflächlich. Eine Gruppe von Bürgern, denen die Entwicklung der Gemeinde am Herzen liegt, reagierte auf die inhaltlich enttäuschende und sachlich teilweise schlichtweg falsche Interpretation der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung mit einem offenen Brief an die Gemeinderäte und den Bürgermeister.

Die darin angesprochenen Themen wurden in der darauffolgenden Gemeinderatssitzung jedoch nicht inhaltlich diskutiert, sondern lediglich wegmoderiert. So bleibt der schale Geschmack zurück, dass es bei dieser Bürgerbeteiligungs-Premiere vielleicht doch eher darum gegangen sein könnte, formale Anforderungen für die Beantragung von Zuschüssen zu erfüllen, als sich tatsächlich mit Ideen von Bürgern zu beschäftigen und deren Sachverstand in die kommunale Entwicklung einzubeziehen.

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Erstellt:
06.04.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 06.04.2016, 01:00 Uhr

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