Übrigens

Weihnachtsgeschenk mit Ewigkeitswert (für mich)

Wie viele der Weihnachtsgeschenke, die man im Laufe der Jahre bekommt, überleben? Vermutlich nur ein Bruchteil aller Gaben, die einem zugeeignet wurden. Viele sind zu Bruch gegangen, zu klein oder man selber zu groß geworden. Die meisten sind ausgelesen, abgenutzt, aufgegessen oder abgetragen.

05.12.2016

Von Ulla Steuernagel findet, dass jede/r so etwas haben sollte.

Weihnachtsgeschenk mit Ewigkeitswert (für mich)

Weihnachten naht, und man denkt über entsprechende Geschenke nach. Warum sich nicht auch einmal auf die Geschenke der Vergangenheit besinnen? Jeder hat seine eigene Geschenkebiografie. Nicht nur mit verschenkten, sondern auch mit erhaltenen Geschenken. Viele dieser Präsente sind einem nicht mehr präsent. Doch es gibt auch sie – die herausragende Geschenke. Sie müssen nicht besonders teuer, nicht besonders schön, nicht besonders nützlich sein, aber sie sollten eine spezielle Bedeutung für den Beschenkten haben. Solche Geschenke suchen wir. Langersehnte Dinge; Dinge, die einen perplex machten; Dinge, die einen über die Jahre begleiten; Dinge, mit denen sich kleine Geschichten verbinden. Haben Sie auch so einen Gegenstand, ein Weihnachtsgeschenk mit Ewigkeitswert (für Sie)? Etwas, das Sie besonders in Ehren halten und das Sie im TAGBLATT zeigen wollen? Rufen Sie uns bis 12. Dezember an unter: 07071/934302/3, mailen Sie uns an redaktion@tagblatt.de oder schreiben Sie an SCHWÄBISCHES TAGBLATT, Uhlandstraße 2, 72072 Tübingen. Als Kind wusste ich ganz genau, welches Geschenk ich wann bekommen hatte. Wann ich die Puppe, wann die Glitzersteine und wie oft ich den Kaufladen nicht gekriegt habe.

Irgendwann habe ich dann den Weihnachtsüberblick verloren. Doch es gibt immer noch ein herausragendes Präsent, das mir zwar nicht immer vor Augen ist, von dem ich aber genau weiß, in welcher Schublade es wohnt. Das Ding ist eine große Glaskugel. Also nichts, was ich jemals dringend gebraucht hätte. Aber als ich an Weihnachten vor vielleicht 30 Jahren die Kugel auspackte, wusste ich gleich, dass ich dieses Ding, das die Welt so schön rund macht und noch dazu auf den Kopf stellt, als meinen Schatz hüten werde. Eine Weile thronte die Kugel auf der Fensterbank. Sie entfaltete dort nicht nur eine meditative Kraft, sondern schien auch völlig in sich selbst zu ruhen. In Wirklichkeit aber arbeitete sie. Ganz heimlich. Den Brandfleck im Holz bemerkte ich gerade noch rechtzeitig. Schnell nahm ich die Glaskugel aus der Sonne. Sie hatte die Strahlen gebündelt und damit zugleich gezündelt. Hätte ich früher in Physik doch besser aufgepasst!

Also bekam die Kugel einen schattigeren Platz. Und später, als Kinder sich damit hätten erschlagen können, wurde sie eingesperrt. Auch das gefällt mir an ihr: Sie ist nicht dauerpräsent. Wie das Puppenhaus, die Eisenbahn oder die Dampfmaschine, wie die Kinderspielzeuge von früher, die auch ihre portionierten Auf- und Abtritte hatten. Die Kugel ist für mich ein Inbegriff von Weihnachten.

Haben auch Sie ein Weihnachtsgeschenk, das Ihnen besonders ans Herz gewachsen ist (siehe unten)?

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Erstellt:
05.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 05.12.2016, 01:00 Uhr

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