Fußball-Ass der Woche

Weiß weiß, wo das Tor steht

Wachendorfs Florian Weiß gelang am Sonntag gegen Oberiflingen ein lupenreiner Hattrick. Dabei wurde er erst zur zweiten Hälfte eingewechselt.

02.10.2018

Von Florian Dürr

In der vergangenen Saison spielte Florian Weiß (rechts) noch im Trikot des SV Neustetten (Bezirk Alb), nun kommt der Stürmer so langsam und nach überstandener Verletzung beim SV Wachendorf in Schwung. Archivbild: Ulmer

In der vergangenen Saison spielte Florian Weiß (rechts) noch im Trikot des SV Neustetten (Bezirk Alb), nun kommt der Stürmer so langsam und nach überstandener Verletzung beim SV Wachendorf in Schwung. Archivbild: Ulmer

Die Vorzeichen für das Spiel gegen Oberiflingen konnten für Florian Weiß ungünstiger kaum stehen: Der Wachendorfer verpasste die komplette Saison-Vorbereitung aufgrund eines Muskelfaserrisses, er war und ist noch lange nicht auf dem Fitness-Level seiner Teamkollegen und musste am Sonntag folglich erst einmal auf der Auswechselbank Platz nehmen.

Doch für den zweiten Durchgang bekam er das Vertrauen von Trainer Markus Link und zahlte es zurück, wie das ein typischer Torjäger eben so macht: In 45 Minuten sorgte Weiß mit einem lupenreinen Hattrick (47., 88., 90.) für den 3:0-Heimsieg. „Ich habe ja gleich nach einer Minute getroffen und mit dem 1:0 im Rücken lief’s einfach“, sagt der 22-Jährige zufrieden. Und auch Link lobte seinen Stürmer: „Er hat einen brutal guten Schuss und weiß, wo das Tor steht.“

Großer Niveau-Unterschied

Dass der Stürmer so einschlagen würde, war nicht zu erwarten: In der vergangenen Runde spielte er noch zwei Ligen tiefer in der Kreisliga B beim SV Neustetten (Bezirk Alb). Doch Weiß machte mit seinen 20 Toren, mit denen er die Neustetter in die Kreisliga A schoss, auf sich aufmerksam und bekam schnell einen Anruf aus Wachendorf. „Solange ich so jung bin, will ich einfach was Neues ausprobieren“, begründet Weiß seinen Wechsel in die Bezirksliga.

Die Unterschiede zur B-Liga sind dem 22-Jährigen sofort aufgefallen: „Alle Spieler sind technisch besser und auch die Motivation und Einstellung zum Fußball ist ganz anders. Außerdem ist das Tempo viel höher“, erzählt er. Doch am Sonntag stellte er unter Beweis, dass dieser große Sprung nicht zu groß für ihn ist: „Ich finde mich gut zurecht und habe bisher keine Probleme“, sagt Weiß.

Bisher konnte der Stürmer seine Klasse aber nicht allzu oft zeigen: Die komplette Saison-Vorbereitung konnte er aufgrund eines Muskelfaserrisses nicht absolvieren und auch später warf ihn diese Verletzung wieder zurück. So stand Weiß bisher nur in den Spielen gegen Dornhan (1:0) und Ergenzingen (1:1) von Anfang an auf dem Platz. Ansonsten gab es nur einige Kurzeinsätze.

„Vom Muskel her ist jetzt alles wieder in Ordnung, aber mir fehlt natürlich die Fitness über 90 Minuten“, sagt Weiß. Doch klar ist für den ehrgeizigen Stürmer: „Mein Ziel und Anspruch ist es, von Anfang an zu spielen. Jetzt mit meinen drei Toren gehe ich davon aus, dass das in naher Zukunft geschieht.“

Die Wachendorfer würden davon nur profitieren, denn: „Er ist ein bulliger, wuchtiger Stürmer, der die Bälle gut abschirmen kann“, lobt Trainer Markus Link. Und Weiß sagt über sich selbst: „Ich bin recht schnell und auch im Abschluss stark. Und ich bin der Stürmer, der mitspielt.“

Mit vier Saisontreffern ist Weiß momentan sogar der erfolgreichste Wachendorfer Torjäger. Sein Ziel: „Zweistellig sollte es werden.“ Doch eine konkrete Tormarke setzt sich der Stürmer nicht: „Ich muss schauen, wie es läuft: Ein neuer Verein, eine neue Liga – da muss man abwarten“, sagt er.

Fest steht für den 22-Jährigen jedenfalls, dass der Wechsel zu Wachendorf kein einjähriges Intermezzo werden soll: „Wenn es so weiter geht, sehe ich keinen Grund, zu gehen. Das ist eine geile Truppe und wir verstehen uns alle richtig gut“, sagt Weiß zufrieden. Und auch Link betont: „Er hat sich wahnsinnig schnell integriert.“

Ob er sich nun auch in die Startelf für das morgige Spiel gegen Wittershausen integriert hat, ist noch fraglich. Aber selbst wenn es wieder nur für die zweite Hälfte reicht, sagt Weiß mit einem Augenzwinkern: „Wenn ich von der Bank komme, dann mache ich es eben wieder so wie gegen Oberiflingen.“ Für die Wittershauser Verteidiger heißt das: Achtung – der Weiß weiß, wo das Tor steht.

Weiß weiß, wo das Tor steht

Florian Weiß SV Wachendorf

Geburtsdatum: 20. März 1996

Wohnort: Obernau

Beruf: Student - Mechatronik

Bisherige Vereine: SV Neustetten

Position: Sturm

Größe: 1,78 Meter

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Größter sportlicher Erfolg: B-Liga Meister mit Neustetten 2018 (Bezirk Alb)

Saisonziel: Oberes Tabellendrittel

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Erstellt:
02.10.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 59sec
zuletzt aktualisiert: 02.10.2018, 01:00 Uhr

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