Digitalisierung

„Weiße Flecken“ beseitigen

Als Cluster erhoffen sich Sulz, Vöhringen und Dornhan Zuschüsse für den Breitbandausbau. Dafür wird ein gemeinsamer „Masterplan“ aufgestellt.

27.03.2019

Von Cristina Priotto

Eine „flächige Breitbandversorgung“ per FTTC hat der Landkreis Rottweil in den vergangenen Jahren zwar vorangetrieben, dennoch gibt es weiterhin zahlreiche „weiße Flecken“, also Anschriften ohne schnelles Internet: 1200 Adressen zählt der Landkreis. Um dies zu ändern, schließen Sulz, Vöhringen und Dornhan gemeinsam eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Landkreis Rottweil. Als Cluster erhoffen sich die Kommunen, für den „Masterplan“ Zuschüsse zum Ausbau zu erhalten.

Hauptamtsleiter und Wirtschaftsförderer Hartmut Walter registriert besonders bei den Gewerbegebieten einen erhöhten Bedarf für die Datenübertragung.

Weitere Verbesserungen sind nach Ansicht des Dreier-Clusters aus dem nördlichen Landkreis nur mit finanzieller Förderung möglich. Eine solche gewährt der Bund in unterversorgten Gebieten mit nachgewiesenem „Marktversagen“, also abgelegenen Bereichen, an denen Privatanbieter sich aus Rentabilitätsgründen weigern, Glasfaserkabel zu verlegen. Geld gibt‘s allerdings nur, wenn die Kommunen einen „Masterplan“ vorlegen, der eine Gesamtaufnahme der vorhandenen Infrastruktur beinhaltet.

Die Federführung für den Cluster Sulz, Vöhringen und Dornhan hat Dornhan übernommen. Das Landratsamt Rottweil kümmert sich um die Koordination.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Kosten für den „Masterplan“, die Walter allerdings nicht näher beziffern konnte, durch den erhofften Zuschuss gedeckt werden können. Sollten Mehrkosten anfallen, würden die Kosten nach einem Schlüssel aufgeteilt (Sulz: 53 Prozent, Dornhan: 29 Prozent, Vöhringen: 18 Prozent).

Heidi Kuhring gehen diese Absichten nicht weit genug: „Das Ziel muss sein, dass auch kleine Weiler in den Außenbereichen im ersten Ausbaustandard versorgt werden“, kritisierte die GAL-Stadträtin, selbst Betroffene. Kuhring empfahl, dafür gegebenenfalls eine adäquate LTE-Versorgung aufzubauen. „Es sollte nicht topversorgte und abgehängte Gebiete geben“, warnte Heidi Kuhring vor zwei verschiedenen Geschwindigkeiten. Zudem forderte die GAL-Stadträtin, die Bürger in die Erstellung des „Masterplans“ miteinzubeziehen.

Letzteres setzt Bürgermeister Gerd Hieber voraus. Bezüglich der optimalen Breitbandanbindung aller Gebiete musste Hieber jedoch die Erwartungen dämpfen: „Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass ‚weißen Flecken‘ die oberste Priorität im ‚Masterplan‘ eingeräumt wird“, sagte Hieber.

Der Sulzer Gemeinderat votierte einstimmig für den Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit dem Kreis Rottweil.

FTTC, FTTB und FTTH:

FTTC steht als englische Abkürzung für „Fiber to the curb“ für das Ende

einer Glasfaser auf dem Bürgersteig.

FTTB steht für „Fiber to the building“ und bedeutet die Verlegung von

Glasfaserkabeln bis ans Gebäude.

FTTH steht für „Fiber to the home“ und bedeutet, dass Glasfaserkabel in der Wohnung oder dem Haus enden.

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Erstellt:
27.03.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 27.03.2019, 01:00 Uhr

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