Kommentar Formel 1

Wem die Stunde schlägt

Plötzlich ticken die Uhren anders. So fällt zumindest der erste Eindruck beim hastigen Blick auf die Mercedes-Formel-1-Uhr aus. Der zurückgetretene Champion Nico Rosberg darf noch als Markenbotschafter ein wenig Glanz bei den Silbernen verbreiten.

18.01.2017

Von THOMAS GRUBER

Daher war er gestern im Rahmen einer Uhrenmesse in Genf auf einer Nobel-Party. Wo eine exklusive Fete im Kreise von Prominenten stattfindet, da ist der Jet-Setter Lewis Hamilton nicht weit – als wäre er im Sternzeichen des Party-Löwen geboren. So traf der Brite seinen ehemaligen Mercedes-Stall-Rivalen wieder. Vorbei die frostigen Zeiten, als keiner mit dem anderen sprach, weil sie sich gegenseitig sogar von der Piste bugsierten.

Statt Rosberg soll nun der Finne Valtteri Bottas den Engländer zu Bestzeiten treiben. Da haben die Untertürkheimer das Rad der Zeit ein wenig zurückgedreht. Wir erinnern uns: Mit dem Finnen Mika Häkkinen waren die Schwaben hoch zufrieden. Im von Mercedes befeuerten McLaren wurde der wortkarge Skandinavier schnell zum Sympathieträger. Unvergessen sind dessen heiße Duelle mit Michael Schumacher. Zweimal, 1998 und 1999, eroberte Häkkinen gar die WM-Krone. Dessen finnischer Nachfolger Kimi Räikkönen war nicht ganz so erfolgreich, schaffte aber immerhin zweimal den Vize-Titel. Nun folgt Bottas. Die Mercedes-Formel-1-Uhr läuft also doch noch schwäbisch-finnisch gleich. Ob sie richtig tickt, wird die kommende Saison zeigen.