Kommentar

Wer kann, der kann

Dieses Fest wird kein leichtes sein. Zumindest für Joseph Blatter, früher der Allmächtige des Weltfußballs.

20.12.2016

Von ARMIN GRASMUCK

Er muss die Schlappe vor dem internationalen Sportgerichtshof verkraften, die ihm die Rückkehr auf die weich gepolsterten Plätze der Ehrenlogen in den Arenen rund um den Globus unmöglich macht. Und jetzt auch noch dies: Der Weltverband Fifa, dem er 17 Jahre vorstand, hat den Sepp aufgefordert, den Dienstwagen bis Ende der Woche abzugeben, und den Fahrer dazu.

Die Schmonzette passt in das Bild, das die höchste Instanz des interkontinentalen Fußballs seit jeher abgibt. Dieses ungeheure Treiben aus Geld, Macht und den krachenden Leckereien, die das Leben schöner machen, im Stadion oder sonst wo.

Am 8. Oktober 2015 wurde Blatter von den Richtern der Fifa suspendiert, weil er über das Konto des Weltverbands Beträge in Millionenhöhe auf höchst undurchsichtige Weise transferiert hatte. Wenig später folgte die Sperre: acht Jahre, kein Amt, kein Eintritt in die Arena. Seit Februar steht der Nachfolger in Amt und Würden.

Und Blatter? Lässt sich, ganz Präsident, weiter in seinem 95?000 Euro teuren Mercedes durch die Gegend kutschieren. Von dem Mann seines Vertrauens. Auf Kosten der Fifa. Wie viel der Chauffeur für seine treuen Dienste kassiert hat, bleibt das Geheimnis der Buchhalter in der Züricher Zentrale.