Austausch

Zusammen statt gegeneinander

Interkulturelle Woche nun auch in Horb: Vom 24. bis zum 26. September wird in Veranstaltungen über Krieg, Flucht und Zusammenhalt aufgeklärt.

13.09.2018

Von Kathrin Kammerer

Vertreter von Kirche, Diözese, Schule, Stadt und Landkreis freuen sich auf die Interkulturelle Woche in Horb. Bild: Kammerer

Vertreter von Kirche, Diözese, Schule, Stadt und Landkreis freuen sich auf die Interkulturelle Woche in Horb. Bild: Kammerer

Den Anstoß gab Pfarrer Elmar Morein. „Ich hab vor ungefähr zwei Jahren vom Missio-Truck gehört und dachte: Das wäre doch eine tolle Sache für Horb“, erinnert er sich. Der Missio-Truck ist ein großer Lastwagen des katholischen Hilfswerks Missio. In ihm können Besucher am Beispiel von Bürgerkriegsflüchtlingen im Ostkongo multimedial erleben, wie die Ausnahmesituation Flucht Menschen verändert.

So weit, so gut: Pfarrer Morein wollte also den Missio-Tuck nach Horb holen und möglichst viele Menschen für das vielschichtige Thema „Flucht“ sensibilisieren. Er fand immer mehr Mitstreiter, die ebenfalls etwas zum Thema Flucht zu sagen, zu zeigen oder auszustellen hatten. So viele, dass es in Horb nun, wie in vielen anderen Gemeinden auch, eine ganze Interkulturelle Woche gibt.

Dabei helfen mit: die Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Jugend-Fonds des Landkreises Freudenstadt, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend Dekanat Freudenstadt, der Evangelische Kirchenbezirk Sulz, die Caritas, die Katholische Erwachsenenbildung des Kreises, die Stadt Horb, die Katholische Seelsorgeeinheit Horb, das Katholische Dekanat Freudenstadt, der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge in Rexingen, die Evangelische Kirchengemeinde Horb und der Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Montag, 24. September

• Um 13 Uhr ist die Auftaktveranstaltung der Interkulturellen Woche am Flößerwasen beim Missio-Truck. Vertreter der teilnehmenden Institutionen werden Grußworte sprechen.

• Abends, um 19.30 Uhr, hält der SWR-Journalist und Buchautor Uwe Bork im Horber Kulturzentrum Kloster einen Vortrag: „Werte für die Zukunft. Was braucht Europa?“ Wer an diesem Tag nicht kann, der kann Bork zwei Tage später in Dornstetten bei einem thematisch ähnlichen Vortrag zuhören.

Dienstag, 25. September

• Das Kinomobil des Landes Baden-Württemberg zeigt im Horber Kulturzentrum Kloster zwei Filme. Um 17.30 Uhr wird „Monsieur Claude und seine Töchter“ ausgestrahlt. Um 19.30 Uhr folgt „Auf der anderen Seite“. Der Eintritt kostet fünf Euro, es ist die einzige Veranstaltung der Interkulturellen Woche, für die ein fester Eintrittspreis verlangt wird.

Mittwoch, 26. September

• Essen verbindet: Um 18.30 Uhr beginnt im Horber Steinhaus ein „bio-regio-faires Abendessen“. Aufgetischt werden insgesamt vier Gänge, gekocht von kirchlichen Gruppen und Geflüchteten. 60 Personen haben sich bereits angemeldet, noch 20 Plätze sind frei. Das Essen ist auf Spendenbasis, „jeder gibt, was er kann“, so Achim Wicker von der Diözese. Zwischen jedem Gang wird die Reutlinger Asylpfarrerin Ines Fischer eine kurze Tischrede zum Thema „Klimawandel und Fluchtursachen“ halten. Bis zum 12. September kann man sich noch für das Abendessen anmelden: Entweder unter t-kreidler@horb.de, Telefonnummer 07451/6250580, oder unter dekanat.freudenstadt@drs.de, Telefonnummer 07451/7192.

Montag, 24. September, bis

Mittwoch, 26. September

• Drei Tage lang, jeweils von 8 bis 15.30 Uhr, werden insgesamt 18 Klassen mit Horber Schülern (8. bis 12. Klasse) durch den Missio-Truck geführt. Dieser wird am Horber Flößerwasen stehen. Den Schülern wird jeweils der „Avatar“ eines Flüchtlings zugeordnet, dessen Schicksal sie im Truck nacherleben sollen. „Die Schulleiter waren von dem Projekt begeistert“, erzählt Christina Rehberg, Dekanatsbeauftragte für Kirche und Schule in Horb. Besonders in Zeiten, in denen die politischen Lager immer weiter auseinander driften, sei es wichtig, Schüler zu sensibilisieren. „Man hört im Unterricht leider oft, was daheim so gesprochen wird“, sagt sie. An allen drei Tagen kann der Truck von 16 bis 19 Uhr auch von Nicht-Schülern besichtigt werden.

• In der Markthalle gibt es immer von 16 bis 19 Uhr Kaffee und Gebäck von Flüchtlingsfrauen. Auch das Jugendreferat wird mithelfen. Beim gemeinsamen Kaffee kann ein guter Austausch zwischen geflüchteten Menschen und Horbern entstehen, hofft die Integrationsbeauftragte der Stadt, Kristin Schober.

• Fotokünstlerin Kiki Streitberger hat Unterstützer rechtspopulistischer Parteien und Geflüchtete nach ihren Wünschen für die Zukunft befragt. Die Ergebnisse waren immer ähnlich: Bildung, Gesundheit und Frieden. Die Ausstellung „Was wollt ihr“ ist an allen drei Tagen von 16 bis 19 Uhr in der Markthalle zu sehen.

• Die Ausstellung „Flüchtiges Glück“ im Museum Jüdischer Betsaal thematisiert das Schicksal jüdischer Überlebender aus dem Ghetto Theresienstadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die Schweiz flüchteten. Die Ausstellung läuft regulär vom 17. Juni bis zum 14. Oktober. Während der Interkulturellen Woche kann sie an allen drei Tagen von 16 bis 19 Uhr besucht werden.

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Erstellt:
13.09.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 13.09.2018, 01:00 Uhr

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