Sulz · Freizeit

Wettrennen und Wettschwitzen

Trotz der Hitze nahmen am zweiten Sulzer Firmenlauf am Mittwochabend 909 Läufer teil. Tobias Giering kam als Erster nach 15.50 Minuten ins Ziel.

25.07.2019

Von Cristina Priotto

Bürgermeister Gerd Hieber (hinten) beim Warm-Up.

Bürgermeister Gerd Hieber (hinten) beim Warm-Up.

Bewegung vermeiden: Diesen Hitze-Tipp kannten am gestrigen Mittwoch auch die Teilnehmer des zweiten Firmenlaufs in Sulz. Dennoch machten sich bei über 30 Grad Celsius abends 909 Läufer auf die 4,85 Kilometer lange neue Strecke.

Die Rekordzahl der Läufer hatte sich gegenüber der Premiere im vergangenen Jahr, als 682 Männer und Frauen den ebenen Parcours auf sich genommen hatten, nochmals gesteigert. Fast alle rannten, ganz im Sinn des Firmenlaufs, als Teil einer Unternehmens-Mannschaft in Gruppen durch Sulz.

Das Heinrich Kipp Werk stellte mit 127 sportlichen Mitarbeitern das größte Team bei diesem Freizeitlauf. Auch die Stadtverwaltungen Sulz, Dornhan und Vöhringen mit den Bürgermeistern Gerd Hieber und Markus Huber sowie etliche weitere Betriebe aus umliegenden Kommunen wie Horb oder Oberndorf traten mit Laufgruppen unterschiedlichster Größe in einheitlichen T-Shirts an.

Statt Aufwärmen wäre vor dem Start eigentlich Abkühlen angenehmer gewesen, doch zur Muskellockerung dehnten sich einige der Läufer an den wenigen schattigen Stellen im Albeck-Stadion, angespornt von aufputschender Musik und den Moderatoren der AOK, die den Firmenlauf im Rahmen der BW-Running-Serie gemeinsam mit dem Badischen und dem Württembergichen Leichtatletikverband, der Stadt und dem Turnverein Sulz veranstalteten.

Kaum hatte Bürgermeister Hieber den Startschuss abgegeben, sprinteten die Männer und Frauen los. Gemächlicher folgten zahlreiche Walker und Nordic Walker.

Beim Verlassen des Albeck-Stadions nach einer dreiviertel Runde hatte sich bereits eine schnelle Vorhut um Tobias Giering und Nathan Müller vom übrigen Läuferfeld abgesetzt und drückte aufs Tempo, so dass der mit dem Fahrrad als Orientierung vorausfahrende Norbert Burkhardt ganz schön in die Pedale treten musste.

Während es anfangs auf der Jahn- und der Breslauer Straße noch reichlich Platz gab, wurde es ab dem ersten Kilometerpunkt beim Wuhr deutlich enger. Auf dem Rad- und Fußweg am Neckar entlang bekamen die Läufer wenigstens etwas Schatten ab. Ein weiteres Nadelöhr bildete der Neckarsteg bei der Elly-Heuss-Knapp-Schule, doch nach der ersten Flussüberquerung war das Laufen durch die Vorstadt und bis zur Löwenbrücke, wo die Feuerwehr einen Sprühnebel spendierte, zurück durch Brühl- und Neckarstraße sowie den Karl-Schöpfer-Weg schon angenehmer. Für Motivation sorgten auch die vielen Zuschauer, die die Joggenden und Walkenden anfeuerten. Beim Einbiegen in die Jahnstraße hatten die Läufer das Ziel im Albeck-Stadion zwar vor Augen, es galt aber, über den Memelweg sowie die Albeck- und die Weilerstraße zurück zum Startpunkt zu gelangen.

Als Erster durchs Ziel lief nach 15.50 Minuten Tobias Giering, der für das Team „Pius Brändle“ auf die Strecke gegangen war. Die ganze Zeit dicht auf den Fersen blieb Nathan Müller („LO-Runner“), der nach 16.08 Minuten als Zweiter die Ziellinie überquerte.

Bei den Frauen war Diana Ernst vom „Natural Energies Laufteam“ mit 21.35 Minuten die Schnellste.

Beim Zieleinlauf wurde jeder mit Vorname und Applaus begrüßt. Die Letzten kamen nach zirka einer Stunde an. Streckenposten sollten verhindern, dass jemand sich verlief, dennoch bog ein verwirrter Läufer falsch ab. Überschattet wurde der Gesundheitslauf von einem Notfalleinsatz des DRK kurz nach dem Ziel.

Bürgermeister Hieber, der nach 22.06 Minuten im Ziel war, meinte: „Diesmal war es härter als 2018, denn für diese Hitze kann man nicht trainieren. Da muss man im Zweifelsfall langsamer sein, denn es ist ein Gesundheitslauf.“

Nordic Walkerin Silvia Steng stellte angesichts der Hitze, stellvertretend für viele, die Frage: „Warum tue ich mir das an?“.

Außer Unternehmen waren auch Schulmannschaften dabei, etwa vom Albeck-Gymnasium und von den BOS.

Wer nach dem anstrengenden Lauf noch genügend Energie hatte, konnte bei der After-Run-Party feiern. Das Freibad hatte bis 22 Uhr geöffnet, ein Angebot, von dem viele Gebrauch machten.

Nach dem zweimaligen Erfolg des Sulzer Firmenlaufs ist eine Wiederholung auch 2020 sicher.

Beim Massenstart im Albeck-Stadion sprinteten die Favoriten ganz vorne los. Bilder: Cristina Priotto

Beim Massenstart im Albeck-Stadion sprinteten die Favoriten ganz vorne los. Bilder: Cristina Priotto

Am Neckar entlang gab‘s etwas Schatten.

Am Neckar entlang gab‘s etwas Schatten.

Heinrich Kipp war mit 74 Jahren ältester Teilnehmer. Der Chef lief mit 126 Mitarbeitern – Rekord.

Heinrich Kipp war mit 74 Jahren ältester Teilnehmer. Der Chef lief mit 126 Mitarbeitern – Rekord.

Tobias Giering lief als Erster über die Ziellinie. Nur 19 Sekunden später folgte der Zweitplatzierte.

Tobias Giering lief als Erster über die Ziellinie. Nur 19 Sekunden später folgte der Zweitplatzierte.