Olympia-Übertragungsrechte

Wie kommen die Spiele auf den Schirm?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Olympia-Aus von ARD und ZDF.

29.11.2016

Von SID

Spitzensportler wie Biathlet Simon Schempp laufen fortan im Spartenkanal. Foto: dpa

Spitzensportler wie Biathlet Simon Schempp laufen fortan im Spartenkanal. Foto: dpa

Köln. Die Verhandlungen zwischen dem US-Konzern Discovery und den Fernsehsendern ARD/ZDF über eine Sublizenz für die Übertragung der Olympischen Spiele 2018 bis 2024 sind gescheitert. Discovery, das die Rechte für 1,3 Milliarden Euro erworben hat, plant den Alleingang.

Woran scheiterten die Gespräche?

Die finanziellen Forderungen waren ARD und ZDF zu hoch. Dem Vernehmen nach verlangte Discovery 150 Millionen Euro für die Übertragungsrechte in Pyeongchang (2018) und Tokio (2020), ARD/ZDF waren offenbar bereit, 100 Millionen Euro zu zahlen.

Wo ist Olympia in Zukunft zu sehen?

Weder in der ARD noch im ZDF wird es nach derzeitigem Stand bis 2024 Livebilder geben. Dennoch bekommen Olympia-Fans die Spiele im Free-TV zu sehen: Discovery überträgt bei Eurosport und DMAX. Zusätzliche Angebote gibt es im Pay-TV bei Eurosport 2 und im digitalen Angebot Eurosport-Player.

Was ändert sich für den Sportfan?

Laut Discovery: nichts. „Umfassend lokalisierte Produktion garantiert erstklassige Free-TV-Berichterstattung in Deutschland“, heißt es in einer Stellungnahme. Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann erwartet von Eurosport „gewohnte Professionalität, Reichweite und Sendezeit“.

Was ändert sich für die deutschen Olympia-Verbände?

Durch das vorläufige Ende der öffentlich-rechtlichen Olympia-Übertragungen wächst die Sorge im Deutschen Olympischen Sportbund, dass die Aufmerksamkeit für einige Sportarten und damit die Sponsorengelder sinken.

Gibt es Hoffnung bei ARD und ZDF?

„Sollte Discovery seine Entscheidung überdenken und auf unser Angebot zurückkommen wollen, sind wir jederzeit bereit, die Gespräche fortzusetzen“, so ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut. sid