Empfingen · Konzert

Willkommen zurück, verlorener Sohn!

Die „Alpin KG“, die neue Formation von Ex-„Klostertaler“ Markus Wolfahrt, sorgte am Samstag in der sehr gut besuchten Tälesee-Halle für Stimmung.

07.10.2019

Von Herold Schwind

Hoch qualifizierte Berufsmusiker, unter anderem mit Ausbildung im Mozarteum, bietet die „Alpin KG“ auf.

Hoch qualifizierte Berufsmusiker, unter anderem mit Ausbildung im Mozarteum, bietet die „Alpin KG“ auf.

Als wäre er nie weg gewesen: 650 begeisterte Konzertbesucher begrüßten am Samstag ihren „verloren“ Sohn Markus Wolfahrt, wie ihn der Vorsitzende der veranstaltenden Sportgemeinschaft (SG) Empfingen, Ralf Schima in seiner Begrüßung betitelte.

Die sieben österreichischen Vollblutmusiker der Gruppe „Alpin KG“ brannten in der Täleseehalle ein Feuerwerk der Musik ab. Viele stilvoll in Tracht gekleidete Besucher tanzten, sangen, klatschten und schunkelten ausgelassen. „Empfingen ist immer schon ein Highlight, wie das Nashville der Country-Musik“, lobte Wolfahrt.

Elf mal „Klostertaler“ in Empfingen

Viele kennen Empfingen von der Autobahnausfahrt oder den Verkehrsmeldungen auf der Autobahn 81 im Radio. Die jährliche Beatparade mit tausenden Besuchern, kürzlich das „Antenne 1“-Festival Geburtstagsfest mit über 12000 Gästen und jetzt die „Alpin KG (Klostertaler Generation)“ haben den Ort mehrfach als musikalische Hochburg in den Schlagzeilen auftauchen lassen.

Der Band-Leader der „Alpin KG“, Markus Wolfahrt, ist kein Unbekannter in Empfingen. Elf Konzerte gab es mit den ehemaligen „Klostertalern“ bereits in der Täleseehalle. Der letzte Auftritt war im Jahr der Auflösung der Band bei der Abschiedstournee 2010. In all der Zeit ist aber der private Kontakt des in Bregenz geborenen und in Klösterle aufgewachsenen Vollblutmusikers zu Empfingen und speziell zur SG nie abgebrochen.

Markus Wolfahrt war 34 Jahre lang Sänger und Identifikationsfigur der „Klostertaler“. Nach der Bandauflösung startete der ausgebildete Trompeter- und Flügelhorn-Spieler eine erfolgreiche Solo-Karriere und nahm zwei Alben auf. Trotzdem schien der Vollblutmusiker aus Österreich nicht so recht zufrieden zu sein.

Wolfahrt schwebte nämlich schon seit seinen ersten Anfangsjahren in der Volksmusik eine Band im Blechblas-Stil vor, was der Ex-„Klostertaler“ 2018 mit der „Alpin KG“ umsetzte. Außerdem lag Markus Wolfahrt neben dem Gesang das Flügelhon am Herzen.

Das ist dem Musiker jetzt auch vorzüglich gelungen, gemeinsam mit sechs Musikern, die der Österricher um sich geschart hat. Alle Mitglieder der „Alpin KG“ haben die Instrumente an österreichischen Musik-Hochschulen gelernt und beherrschen entsprechend alles, was ein Bläser können muss: Einsatz, Rhythmus, Spielfreude und solistische Einzelleistungen. Die 23- bis 36-jährigen Bandmitglieder sind: Markus Kuen (Trompete, Posaune), Lenz Ganahl (Tuba, Bariton), Stefan Hörtnagl (Saxofon, Steirische), Manuel Stix (Schlagzeug), Thomas Tolloy (Gitarren) und Sebastian Hödl (E-Bass, Posaune). Schon beim Betreten der Bühne wurden die sieben Musiker laut, aber vor allen Dingen herzlich begrüßt. Die „neue“ Band honorierte den freudigen Empfang und legte gleich fulminant los. Im Gepäck hatte die „Alpin KG“ jede Menge neue Titel, aber auch die Hits aus alten „Klostertaler“-Zeiten durften nicht fehlen. Mit einem Hit-Medley der „Klostertaler“ aus den 1980er-Jahren stieg die Stimmung schnell bis zum Siedepunkt. So hallte „Die längste Nacht der Welt“, „Der liebe Gott sieht alles“ oder das „O-ho-e-yo“ durch die Tälesee-Halle. Der Musik-Mix aus Schlager, Volksmusik, Pop und Brass dürfte jedenfalls am Samstagabend viele neue Fans gefunden haben.

Das neue, siebenköpfige Ensemble „Alpin KG“ möchte aber auch bewusst den Erhalt des Vermächtnisses der „Klostertaler“ am Leben erhalten, was sich im zweiten Teil des Bandnamens, KG widerspiegelt, der für „Klostertaler Generation“ steht. „Ich bin ‚Klostertaler‘ und bleibe das auch, das ist ein großes Stück in meinem Leben“, unterstrich Wolfahrt.

Ob bei Party-tauglichen Nummern oder bei herzlichen Balladen feierten die sieben Österreicher mit lebensbejahenden Texten die Stücke des ersten Albums. Mit traditioneller alpenländischer Volksmusik, Schlagern aber auch Pop-Musik brachte die Band die Tälesee-Halle zum Beben. Schnell ließen sich die Konzert-Besucher von der Lebensfreude und Leidenschaft der Künstler zur Musik anstecken.

Mit dem großen „Klostertaler“-Hit „Ciao d’amore“ verabschiedete sich die Band nach einigen Zugaben. „Ich fand gute Freunde, die ich nie vergessen kann, ciao d’amore, es tut so weh“, heißt es im Liedtext.

Kommt „Alpin KG“ auch 2020?

Ob der Schmerz durch eine erneute Verpflichtung der Gruppe im nächsten Jahr gelindert werden kann, steht noch nicht fest. Während Markus Wolfahrt bereits sein Interesse bekundet hat, möchten die Verantwortlichen der SG Empfingen zunächst das finanzielle Ergebnis des Konzerts abwarten.

Um solch große und finanziell lohnende Events wie einst Wolfahrt mit den „Klostertalern“ zu veranstalten, muss sich die „Alpin KG“ noch einen gewissen Namen erarbeiten, bevor auch die noch junge Formation die Tälesee-Halle füllen kann. Die SG Empfingen als Veranstalter war relativ zufrieden, obwohl es laut Schima „noch Luft nach oben“ gegeben hätte bezüglich der Besucherzahl.

Alpen-Flair in der Tälesee-Halle: Markus Wolfahrt zeigte sich in Empfingen wie immer gut in Form. Bilder: Andreas Wagner

Alpen-Flair in der Tälesee-Halle: Markus Wolfahrt zeigte sich in Empfingen wie immer gut in Form. Bilder: Andreas Wagner

Niedlicher Zapfhahn-Schmuck.

Niedlicher Zapfhahn-Schmuck.

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Erstellt:
07.10.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 12sec
zuletzt aktualisiert: 07.10.2019, 01:00 Uhr

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