Sportfernsehen

„Wir sind ein wertvoller Begleiter“

Fußball und mehr, rund um die Uhr: Ab heute ist der Nachrichtensender Sky Sport News HD frei empfangbar.

01.12.2016

Von GRA

Senderchef Dirk Grosse (l.) mit Jörg Wontorra, der den Fußball- Talk moderieren wird. Foto: dpa

Senderchef Dirk Grosse (l.) mit Jörg Wontorra, der den Fußball- Talk moderieren wird. Foto: dpa

Unterföhring. Vor genau fünf Jahren startete Sky Sport News HD als erster Fernsehsender, der rund um die Uhr Sportnachrichten präsentiert. Ab heute ist der bislang verschlüsselte Kanal frei empfangbar. Dirk Grosse, der Senderchef, erklärt, welches Potenzial er im freien Markt sieht.

Warum haben Sie entschieden, Ihren Sportnachrichtenkanal für jedermann zugänglich zu machen?

Dirk Grosse: Der enorme Erfolg hat uns darauf gebracht, weil wir so die Möglichkeit haben, auf die anderen Angebote von Sky aufmerksam zu machen, und weil wir Zusatzerlöse generieren können. Der Sport hatt in Deutschland mittlerweile einen so hohen Stellenwert, dass wir mit unseren Sportnachrichten auf einzigartige Weise punkten können.

Wie ist es Sky Sport News HD gelungen, in dem hart umkämpften Fernsehmarkt erfolgreich zu sein?

Ehrlich gesagt, die Leute haben am Anfang den Kopf geschüttelt: ein Sportnachrichtensender? Braucht es das in Deutschland wirklich? Wir haben versucht, ihnen zu zeigen, dass wir ein wertvoller Begleiter für alle sportinteressierten Zuschauer sind, und auch für die 37 Millionen TV-Haushalte, die jetzt dazu kommen, werden können. Wir liefern hochwertige Inhalte und wir haben den Vorteil, dass wir als Rechteinhaber, etwa in der Bundesliga und in der Champions League, auch die Möglichkeit haben, Bewegtbilder zu senden.

Kritiker bemängeln, Ihr Sender sei ein reiner Fußballkanal mit etwas anderem Sport dazu.

Fußball ist nun einmal das, was die meisten Sportanhänger sehen möchten. Wir servieren, was die Leute interessiert. Ich vergleiche es gerne mit dem Metzger, der für seine Wurstbrötchen reißenden Absatz findet. Warum soll er seinen Kunden Gänseleberpastete anbieten, wenn er weiß, dass er darauf sitzen bleiben wird?

Wie schwierig ist es, rund um die Uhr am Ball zu bleiben?

Es klappt hervorragend. Natürlich rutscht uns auch mal was durch, das ist nur menschlich. Manchmal sind andere schneller, aber wir sind meistens ganz vorne dabei. 20 Reporter sind tagtäglich in ganz Deutschland für uns im Einsatz, das ist eine Hausnummer. Insgesamt haben wir einen Stamm von rund 200 Leuten, die in drei bis vier Schichten die Nachrichten recherchieren, aufbereiten und präsentieren.

An diesem Freitag überträgt Ihr Kanal das Bundesliga-Spiel des FC Bayern in Mainz live. Haben Sie weitere Spiele im Blick?

Eine der fünf Säulen in unserem Programm heißt Live-Events. Aber der Schwerpunkt liegt gemäß dem Sendernamen auf den Sportnews, die Nachrichten werden auch in Zukunft den größten Teil unseres Programms ausmachen. Die Live-Übertragung des Bundesliga-Spiels ist eine Ausnahme, sie soll möglichst viele Zuschauer auf den Sender aufmerksam machen.

Wird Ihr Kanal gemäß dem Sky- Motto auch im frei empfangbaren Fernsehen werbefrei laufen?

Nein, es wird Werbung geben, weil es im Free-TV Standard ist und somit der Kern unseres Geschäfts. Wir unterliegen ab heute wie jeder andere Sender den Gesetzmäßigkeiten des frei empfangbaren Fernsehens.

Spüren Sie, gerade den betriebswirtschaftlichen Aspekt betreffend, besonderen Quotendruck?

Wir mussten auch bisher schon per Quote nachweisen, was wir können. Nur kommen wir jetzt wahrscheinlich in eine andere Größenordnung mit anderen Zahlen, weil mehr Leute zuschauen können. Größere Zahlen bedeuten höhere Werbeerlöse. Es ist das ganz normale Fernsehgeschäft, in dem wir uns behaupten wollen und werden. gra