Empfingen · Freizeit

Wo Empfinger baden dürfen

Ein heißer Tag, ein kühles Nass – still lädt der Tälesee zum Schwimmen ein. Die Gemeindeverwaltung nennt die Wasserqualität „meist gut bis sehr gut“.

02.07.2020

Von Manuel Fuchs

Der Empfinger Tälesee ist als Bade- und Angelsee deklariert. Wasserproben werden im Auftrag der Gemeinde entnommen. Bild: Karl-Heinz Kuball

Der Empfinger Tälesee ist als Bade- und Angelsee deklariert. Wasserproben werden im Auftrag der Gemeinde entnommen. Bild: Karl-Heinz Kuball

Das Areal um den Empfinger Tälesee ist trotz der Nähe zur Bundesstraße 463 und der Autobahn 81 als Naherholungsgebiet beliebt. Der knapp zwei Hektar große See lädt den einen oder anderen Besucher auch zum Baden ein. Laut Auskunft der Gemeindeverwaltung ist das Gewässer als „Bade- und Anglersee“ deklariert, das Baden als nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich erlaubt. Allerdings geschieht dies stets auf eigene Gefahr, wie Bürgermeister Ferdinand Truffner auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE betont. Der Badebetrieb wird nicht beaufsichtigt, Umkleidekabinen gibt es auch nicht – für Notfälle sind allerdings Schwimmrettungsringe angebracht.

Normalerweise überwachen die Gesundheitsbehörden des Landes Baden-Württemberg die Wasserqualität. Ergebnisse der Prüfungen sind unter anderem auf der Website der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) einzusehen. Allerdings ist der Tälesee unter den mehr als 300 Badestellen in der Liste nicht zu finden; der einzige Eintrag aus dem Landkreis Freudenstadt überhaupt ist die Vorsperre des Erzgrube-Stausees bei Seewald.

„Der Tälesee stand mal auf der Liste“, erläutert Dr. Jens Fleischer vom Landesgesundheitsamt. „Er wurde aber im Einvernehmen mit der Kommune bereits vor längerer Zeit wieder heruntergenommen und seither nicht beprobt.“ Der See habe wohl nicht das erfüllt, was er hätte erfüllen sollen, so Fleischer. Gemäß EU-Richtlinie müssen Badegewässer während der Saison mindestens fünf Mal getestet werden, „neue Gewässer mitunter auch 14-täglich“, erklärt Fleischer. Nach zwei oder drei Jahren erlaubten solche Testreihen grundsätzliche Aussagen zur Wasserqualität.

Kleine Seen mit oberirdischem Zulauf seien naturgemäß anfälliger für Verschmutzungen als große, grundwassergespeiste Seen.

Analysedaten bleiben geheim

Die Wasserqualität des Tälesees sei „meist gut bis sehr gut“, erklärt Truffer. Dies prüfe das Tübinger Eurofins Institut Jäger halbjährlich im Auftrag der Gemeindeverwaltung. Aktuelle Analysedaten liegen vor, das Rathaus möchte sie jedoch nicht veröffentlichen. Auch das Institut bleibt diskret und dem Auftraggeber gegenüber loyal; die SÜDWEST PRESSE wurde auf Anfrage wieder an die Gemeinde Empfingen verwiesen.

Truffner ist sich sicher: Sollte sich die Wasserqualität des Sees verschlechtern, würde das umgehend auffallen. Der Fischereiverein FV „Anker“ Empfingen überwache nämlich die Algenthematik und pflege gemeinsam mit dem Baubetriebsamt die Grünflächen. Auch seien viele aufmerksame Empfinger Bürger am Tälesee unterwegs und hätten ein Auge auf das Gewässer.

Dass die leicht oberhalb des Tälesees gelegene Anlage der Kleintierzüchter die Wasserqualität des Sees beeinflussen könne, sieht Truffner nicht: „Da ist noch nie etwas vorgekommen“, sagt er. Dr. Fleischer stimmt dieser Einschätzung zu.

Grundsätzlich ist es möglich, den Tälesee wieder in die Liste der vom Land zu überwachenden Badegewässer aufzunehmen. Paragraf 11 der baden-württembergischen Badegewässerverordnung sieht vor, dass „der betroffenen Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben wird, sich insbesondere bei der Erstellung, Überprüfung oder Aktualisierung der jährlichen Liste der zu überwachenden Badegewässer durch die Gemeinden zu beteiligen“, schreibt die LUBW. Bürger können zu diesem Zweck Vorschläge, Bemerkungen und Beschwerden bei Gemeinde sowie bei den zuständigen unteren Gesundheitsbehörden und den unteren Wasserbehörden bei Stadt- und Landkreisen vorbringen.

Der Empfinger Bürgermeister sieht hierfür jedoch keine Notwendigkeit: „In der Größenordnung sind wir gar nicht unterwegs.“ Weitaus mehr Empfinger würden das Schwimmbad in Haigerloch, das gerade in die Saison gestartet ist, und vielleicht auch das etwas weiter entfernte Susolei in Sulz zum Baden nutzen.

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Erstellt:
02.07.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 02.07.2020, 01:00 Uhr

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