Romantisch wie komödiantisch hilflose Quasi-Fortsetzung der „Reifeprüfung“.

Wo die Liebe hinfällt

Romantisch wie komödiantisch hilflose Quasi-Fortsetzung der „Reifeprüfung“.

24.11.2015

Von che

Wie die meisten wissen werden, endet der Klassiker „Die Reifeprüfung? damit, dass Dustin Hoffman und Katherine Ross kurz vor deren Jawort an einen Erzlangweiler miteinander durchbrennen. Was weiter geschah, hat wohl schon manches Cineasten Fantasie beflügelt, und mit Komödien-Spezialist Rob Reiner („Harry und Sally?) durfte ihr nun mal einer die Zügel schießen lassen.

Nach seiner Version, die er nicht den Filmfiguren, sondern deren realen Vorbildern andichtet, ging die Liaison der Ausreißer schon nach wenigen Tagen in die Brüche und die junge Miss Robinson kehrte reumütig in die Arme des gehörnten Biedermanns zurück. 30 Jahre später nagen an ihrer Tochter (Jennifer Aniston) Zweifel, wer nun eigentlich ihr leiblicher Vater ist.

Doch so nett sich dieses Gedankenexperiment anhört, so schludrig wird es durchdekliniert. Das dramatische Pulver um die Frage, ob der zu Kevin Costner gealterte Dustin Hoffman nach Großmutter und Mutter nun auch die Tochter flach legt, ist schnell verschossen. Für eine Komödie fehlen dem Film die Komödianten ? Shirley MacLaine setzt als witzlos grantelnde Schreckschraube Mrs. Robinson sogar einen Tiefpunkt ihrer Karriere.

Und beziehungstechnisch endet das unrühmliche Unternehmen mit dem verdoppelten Triumph der spießigen Zweckehe. Das könnte man als zynische Demontage des hochromantischen Originals wertschätzen, würde es nicht allen Ernstes als Happy End verabreicht.