Rottenburg

Wo ein Wille ist ...

CDU, SPD, und JA legten sich im Rottenburger Gemeinderat auf ein Gewerbegebiet im Herdweg/Galgenfeld fest („Mehrheit für Gewerbe im Herdweg“, 1. März, Rottenburger Seite). Ruth Dettweiler forderte im Leserbrief vom 6. März: Keine Gewerbeflächen auf Wiesen und Äckern!

08.03.2018

Von Manuela Raidt-Schmid, Rottenburg

Frau Dettweiler spricht mir mit ihrem Leserbrief zur Gewerbestandortentscheidung aus dem Herzen. Hoffentlich beschäftigen sich die Entscheidungsträger in Rottenburg noch intensiv mit diesen Einwänden.

Mich stimmt das „Verhalten der Obrigkeit“ und das der Mehrheit des Gemeinderates nachdenklich und ich frage mich:

Wann erkennen wir Menschen, dass Profit, Wachstum, Prestige und der eigene Egoismus keine größere Rolle mehr spielen dürfen als der Erhalt der Erde, die unsere Lebensgrundlage ist?

Was müssen vor allem die gläubigen, christlichen Menschen in ihre Entscheidungsfindungen mit einbringen? Heißt es im „Vater unser“ nicht „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“? Kann es somit sein, dass Gottes Schöpfung – die Erde samt ihrer Lebewesen – sukzessive von der Menschheit zerstört wird? Wie soll der „Vater unser im Himmel“ uns denn „unser tägliches Brot“ geben, wenn wir die Möglichkeiten für das Wachstum gesunder, chemiefreier Lebensmittel und artgerechter Tierhaltung in erschreckender Weise nach und nach zerstören?

Wäre es nicht richtig, alle Anstrengungen vorzunehmen, den tatsächlichen Bedarf an Gewerbeansiedlung auf bereits überbauten Flächen unterzubringen? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dabei zählt nicht unbedingt der eigene Wille, sondern ein Handeln im Sinne des „großen Ganzen“.

Wir haben den wundervollen, blauen Planeten Erde von unseren Kindern geliehen. Geliehenes gibt man so zurück, wie man es erhalten hat. Wäre das nicht anständig?

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Erstellt:
08.03.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 08.03.2018, 01:00 Uhr

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