Ein Arztmobil für Flüchtlinge

Wofür die TAGBLATT-Leser/innen in diesem Jahr spenden können

Zum 1. Advent startet traditionell die TAGBLATT-Spendenaktion. In diesem Jahr können unsere Leser die Anschaffung einer mobilen Arztpraxis für Flüchtlinge unterstützen. Und die neue Palliativstation des Paul-Lechler-Krankenhauses besser ausstatten.

28.11.2015

Von ulrich janssen

In diesem Zimmer im Paul-Lechler-Krankenhaus sind schon viele Menschen gestorben. Im Neubau, der im kommenden Jahr bezogen wird, sollen die Zimmer nicht so nüchtern und kahl aussehen. Die TAGBLATT-Leser/innen können dabei helfen.Bild: Paul-Lechler-Krankenhaus

In diesem Zimmer im Paul-Lechler-Krankenhaus sind schon viele Menschen gestorben. Im Neubau, der im kommenden Jahr bezogen wird, sollen die Zimmer nicht so nüchtern und kahl aussehen. Die TAGBLATT-Leser/innen können dabei helfen.Bild: Paul-Lechler-Krankenhaus

Tübingen. Wenn Flüchtlinge in Deutschland krank werden, wissen sie meistens nicht, an wen sie sich wenden können. Der Hausarzt ihres Vertrauens lebt weit weg, und einen neuen haben sie noch nicht gefunden. Meist wird dann der Rettungsdienst gerufen, die Kranken kommen in die Uniklinik. Dort aber gehören sie eigentlich nicht hin: Viele der Krankheiten ließen sich mit ein paar Medikamenten leicht behandeln.

Die Tübinger Notärztin Lisa Federle kennt das Problem aus eigener Erfahrung. So kam sie auf die Idee, in den großen Sammelunterkünften in Ergenzingen und in der Tübinger Kreissporthalle eine regelmäßige Sprechstunde einzurichten. Ehrenamtlich behandeln dort Ärzte die Kranken.

Doch Federle hat noch eine weitere Idee. Für die Flüchtlinge, die anderswo im Landkreis Tübingen leben, will sie eine mobile Arztpraxis anschaffen. „So ein Arztmobil könnte zu festen Zeiten in die Unterkünfte fahren.“ Eingerichtet mit allen wichtigen Instrumenten inklusive Ultraschall und EKG und ausgestattet mit einem breiten Spektrum von Medikamenten könnten ein Arzt und eine Krankenschwester im Arztmobil viele Alltagserkrankungen direkt vor Ort behandeln. Für die Patienten und ihre Angehörigen wäre das eine große Erleichterung. Sie bräuchten nicht mehr den weiten Weg in die Uniklinik anzutreten.

Federles Idee überzeugte nicht nur Klinikchef Michael Bamberg auf Anhieb. Auch Landrat Joachim Walter, das DRK und Regierungspräsident Jörg Schmidt zeigten sich angetan und unterstützen das Projekt. Mit dabei ist auch die Firma Hymer, die das Arztmobil zum Selbstkostenpreis einrichten und zur Verfügung stellen will.

70 000 Euro wird die rollende Praxis trotzdem kosten. Geld, das über Spenden beschafft werden muss. TAGBLATT-Verlegerin Elisabeth Frate hat das Arztmobil deshalb als eines der beiden Projekte für die diesjährige Weihnachtsspendenaktion ausgesucht: „Die Idee hat mich spontan begeistert, und ich bin sicher, dass auch unsere Leser dieses sinnvolle Projekt mit ihren Spenden unterstützen werden.“

Ein Herzensanliegen ist der Verlegerin aber auch das zweite Projekt, für das die TAGBLATT-Leser/innen in diesem Jahr spenden können. Am Tübinger Paul Lechler-Krankenhaus entsteht gerade eine neue Palliativstation. Dort sollen in eineinhalb Jahren zehn Schwerkranke ihre letzte Lebenszeit mit Würde und in einer schönen Umgebung verbringen.

Zwar gibt es für die Palliativmedizin inzwischen auch Geld von den Krankenkassen, doch die Tübinger Mediziner, die in Deutschland als Pioniere gelten, möchten den Schwerstkranken und ihren Angehörigen, so Klinik-Geschäftsführer Wolfgang Stäbler „mehr bieten als der Krankenhausbedarfsplan vorsieht“. Die Zimmer sollen etwas größer sein und schön eingerichtet werden. Für die Angehörigen soll es Rückzugsräume und Übernachtungsmöglichkeiten geben. Und die Klinik möchte ihren Patienten auch zusätzliche Therapieangebote machen, etwa Naturheilkunde, Kunst und Musik einbeziehen. All das kostet Geld: Therapeuten müssen bezahlt werden, und auch die bessere Ausstattung der Zimmer gibt es nicht umsonst. Mit 400 000 Euro rechnet Stäbler allein für die Ausstattung. Geld, das die Klinik mit einer großangelegten Spendenaktion beschaffen muss. „Wir freuen uns deshalb sehr, wenn uns die TAGBLATT-Leser helfen.“

Wofür die TAGBLATT-Leser/innen in diesem Jahr spenden können

So können Sie helfen

Wie immer bieten wir unseren Lesern zwei Spendenkonten an. Sie haben die Wahl zwischen der Kreissparkasse Tübingen (IBAN: DE94 6415 0020 0000 1711 11 ) und der Volksbank Tübingen (IBAN:DE91641901100171111001). Im Überweisungsauftrag sollten Sie vermerken, wenn Sie eine Spendenquittung benötigen. Bitte schreiben Sie in diesem Fall Ihre vollständige Adresse hinzu. Nötig ist das aber nur bei Beträgen über 200 Euro. Darunter reicht dem Finanzamt ein Kontoauszug. Vermerken können Sie auch, wenn Sie ein bestimmtes Projekt unterstützen wollen (Projekt 1 oder Projekt 2) oder im TAGBLATT nicht erwähnt werden möchten.

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Erstellt:
28.11.2015, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 28.11.2015, 01:00 Uhr

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