70 Feuerwehrleute im Einsatz

Wohnhaus in Bodelshausen nach Brand unbewohnbar

Am Dienstagmorgen brach in einem Wohnhaus in der Schubertstraße in Bodelshausen ein Feuer aus.

04.04.2017

Von Moritz Siebert

Um kurz vor 9 Uhr ging der Alarm am Dienstag bei der Feuerwehr ein: In der Schubertstraße im Bodelshäuser Süden war ein Feuer in einem Wohnhaus ausgebrochen. Als er mit seiner Mannschaft eintraf, sei das Gebäude schon voll in Flammen gestanden, berichtet Marco Steeb, Kommandant der Bodelshäuser Feuerwehr. Der Brand breitete sich relativ schnell von der Küche im Erdgeschoss auf die weiteren Räume und das Dachgeschoss aus. Die Hitzeentwicklung sei enorm gewesen, die Fensterscheiben barsten, so Steeb.

Zum Zeitpunkt als das Feuer ausbrach, hielt sich niemand im Haus auf. Eine 73-jährige Bewohnerin des Erdgeschosses war gerade auf der Terrasse, als sie das Feuer in der Küche bemerkte. Die dreiköpfige Familie, die im Obergeschoss zur Miete wohnt, ist zur Zeit im Urlaub. Sie wird in einer von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Wohnung unterkommen, die Besitzer selbst bei Angehörigen.

Die Ursache für den Brand ist noch unklar. Kriminaltechniker beginnen noch am Dienstag mit der Spurensuche am Brandort. Bewohnbar ist das Haus nicht mehr. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro.

Gefahr, dass sich das Feuer auf Nachbarhäuser ausbreitet, habe nicht bestanden, sagt Steeb, weil die Bebauung im Viertel recht weitläufig ist. Im Einsatz waren insgesamt 70 Feuerwehrleute aus Bodelshausen, Hechingen, Mössingen, Belsen und Tübingen-Mitte mit fünf Löschfahrzeugen. Außerdem war das DRK vor Ort. Die Polizei sperrte die Hechinger Straße.

Etwa drei Stunden lang waren die Feuerwehrleute mit den Löscharbeiten beschäftigt. Gegen 12 Uhr konnten die Kräfte aus Mössingen und Hechingen wieder abrücken. Die Bodelshäuser Wehr war anschließend mit Nachlöscharbeiten und der Suche nach Glutnestern beschäftigt.

In den vergangenen Monaten hatte die Bodelshäuser Feuerwehr verhältnismäßig viele größere Einsätze zu bewältigen, unter anderem Großbrände bei einem Metallbetrieb und auf einem Firmengelände, auf dem ein Lagerturm Feuer gefangen hatte. Vergangene Woche brannte es in einer Schreinerei in der Höfelstraße.

„Überdurchschnittlich“ sei die Einsatzquote zur Zeit, sagt Steeb. Probleme, dies zu bewältigen, habe die örtliche Feuerwehr aber nicht: „Wir wissen, dass wir in Bodelshausen ein hohes Gefahrenpotenzial haben.“ Grund dafür ist die dichte Ansiedlung von großen Betrieben im Ort. „Wir haben aber eine gute Mannschaftsstärke und eine gute Ausstattung“, erklärt der Kommandant: „Wir bilden gut und viel aus.“ Wenn es in dieser Regelmäßigkeit weitergehe, komme aber auch die Bodelshäuser Wehr an ihre Grenzen.

Große Einsätze in den vergangenen Monaten

11. Oktober Im Pflegeheim in der Lindenstraße bricht ein Feuer aus. Die Feuerwehr kann den Brand schnell löschen und evakuiert die Bewohner.

28. November in einem Metallbetrieb in der Blöhsteinstraße entzündet sich eine Profilschleifaschine. Über 50 Mann und neun Fahrzeuge sind im Einsatz. Die Löscharbeiten dauern Stunden. Der Schaden ist immens.

19. Dezember Auf einem Firmengelände in der Industriestraße fangen Holzspäne Feuer, die in einem alten Silo lagern. 34 Mann und fünf Fahrzeuge sind im Einsatz. Die Löscharbeiten sind komplex, weil der Lagerturm einsturzgefährdet und schwer zugänglich ist.

11. Januar Auf der Strecke zwischen Belsen und Bodelshausen gerät ein Zug in Brand. Der Fahrer fährt noch bis in den Bahnhof von Bodelshausen, dort löscht die Feuerwehr die Flammen.

1. März in einem Wohnhaus in der Seelosenstraße brennt es. Die Feuerwehr ist mit 25 Kräften im Einsatz.

29. März In einer Schreinerei in der Höfelstraße bricht ein Feuer aus. 28 Feuerwehrleute sind mit fünf Fahrzeugen im Einsatz. Der Schaden ist hoch.