Basketball

Württemberger im Berlin-Fieber

Ludwigsburg erwartet den Bundesliga-Tabellenführer Ulm zum Lokalderby.

21.01.2017

Von HELEN WEIBLE

Ulm/Ludwigsburg. Nur ein Sieg ist im Basketball nötig und schon winkt am Pokalwochenende in Berlin (18./19. Februar) die Möglichkeit auf den ersten Titel. Da wittern vor allem die Außenseiter ihre Chancen. Die MHP Riesen Ludwigsburg, Medi Bayreuth und die Telekom Baskets Bonn wollen die großen Favoriten der Bundesliga ärgern. Keines der Teams hat eine einfache Aufgabe. Und dabei kommt es zu zwei reizvollen Derbys. Im Franken-Derby am Sonntag (15.30 Uhr/Telekombasketball.de) empfängt Bayreuth den Meister Brose Bamberg. Gleichzeitig wollen die Bonner beim FC Bayern triumphieren. Am interessantesten ist aber wohl der Ausgang des Württemberg-Derbys, das um 18 Uhr in der MHP-Arena in Ludwigsburg steigt. Der Spitzenreiter Ratiopharm Ulm kommt mit einer 18-fachen Siegesserie im Gepäck in die Barockstadt. „Es ist bislang das bedeutendste Spiel der Saison. Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein“, sagt der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath. Auch Ludwigsburg-Coach John Patrick liebäugelt ernsthaft mit der Berlin-Reise: „Mit drei Siegen kann man den Titel holen. Wir wollen die Euphorie der Schlussphase des Sassari-Spiels mitnehmen“, so die Ansage Patricks an seine Riesen, die kurzfristig von Spielmacher Roderick Trice Verstärkung bekommen könnten. Im Europa-Pokal haben sowohl der BBL-Achte als auch der Spitzenreiter Niederlagen kassiert. In der Champions League verlor Ludwigsburg unter der Woche knapp 75:78 gegen Dinamo Sassari. Im Eurocup-Duell mit Khimki Moskau unterlag Ratiopharm Ulm mit 90:95.

Kehrt Per Günther zurück?

Seit mehreren Wochen müssen die Ulmer ohne ihren Kapitän Per Günther (Nackenbeschwerden) auskommen. Ob er für den Pokalschlager wieder fit ist, wird sich nach Angaben des Klubs am Spieltag herausstellen. Ebenso offen ist ein erster Auftritt des neuen Centers Jonas Wohlfarth-Bottermann. Angesichts der fehlenden Manpower auf den großen Positionen bleibt Leibenath aber cool. „Wir werden hier als Team Lösungen finden.“ Ohnehin kann sich der Tabellenführer auf seine offensive Überlegenheit verlassen. Fast 20 Punkte generieren Raymar Morgan und Co. mehr pro Spiel als die Riesen. Dagegen setzt Ludwigsburg auf seine knallharte Verteidigung um den tonangebenden Spielmacher Cliff Hammonds. Eine im Riesen-Kader kursierende Grippewelle soll keinen Spieler von einem Einsatz abhalten: „Ich bin mir sicher, es können alle spielen“, betont Patrick. Helen Weible